Der Architekt

Der Prolog macht Hoffnung auf ein "Buch im Buch", und tatsächlich "stürzt" man wie beschrieben in den Text, was nicht zuletzt an Teschner liegt, der gerade diesen Übergang zur Handlung extrem gut gestaltet. Doch was heißt hier Handlung? Der Plural trifft es besser, denn einerseits geht es um den des Mordes an seiner Frau und seinen Töchtern verdächtigten Architekten Julian Götz, andererseits um das Mädchen Mia, doch eigentlich um einen Drehbuchautor namens Ben …

Um es kurz zu machen: Der Plot ist zu verschachtelt, der Stil zu unausgewogen und die Figuren sind zu blutleer, um über zehn Stunden tatsächlich konsequent dranzubleiben. Teschner gibt zwar sein Bestes, und man merkt durchaus, dass er mit einem Konzept an den Text herangegangen ist. Doch viele seiner Stimmen hat man durchaus schon in ähnlichen Situationen gehört. Tatsächlich ist weniger manchmal mehr; gerade bei den Frauen, gerade in extrem emotionalen Situationen. Zurück bleiben ein leicht genervter Hörer und die Erinnerung an eine gute Grundidee (der Einfluss der Architektur auf die Psyche), die vom Autor leider zu kompliziert umgesetzt wurde. Schade um Teschners gut gemeintes Engagement.

(tan)

Ein spektakulärer Mordfall, eine Mediensensation: Der Berliner Stararchitekt Julian Götz ist angeklagt, seine Frau und seine beiden kleinen Töchter bestialisch ermordet zu haben. Nachts, im Schlaf. Alle Indizien deuten auf ihn als Täter, doch er beschafft sich ein Alibi. Der junge Drehbuchautor und Journalist Ben Lindenberger wittert seine Chance, mit einem spektakulären Buch über den Fall zu Bestseller-Ruhm zu gelangen, und stellt Nachforschungen an. Doch bald schon ist er nicht mehr Herr des Geschehens und gerät in einen Strudel aus Machtgier, Intrigen, dunklen Geheimnissen und Begierden... >> Diese ungekürzte Hörbuch-Fassung wird Ihnen exklusiv von Audible präsentiert und ist ausschließlich im Download erhältlich.