Farben der Schuld

Gisa Klönne beging nach eigenen Angaben rund 30 Morde - literarische natürlich. Denn die Kölnerin ist Krimi-Autorin und sehr produktiv, wenn es um das Erfinden neuer Fälle geht. "Farben der Schuld", der vierte Band um das Ermittler-Duo Judith Krieger und Manni Korzilius.
Der Selbstmord eines jungen Mädchens und die Morde an zwei Priestern (einer ein echter Geistlicher, der andere nicht) bilden nur den Rahmen. Klönne widmet sich vielmehr den Überlebenden. Ungeheuer realistisch werden sie mit ihren Problemen und Brüchen im Lebenslauf porträtiert. Dabei dreht sich alles um die Frage der (Mit-)Schuld: am Verlassen werden, am Versagen, am Alleinsein, am Tod.

Im Hörbuch leiht Sandra Schwittau, die Sprecherin von Bart Simpson, den Figuren ihre Stimme. Von ihr geht eine Schnörkellosigkeit aus, die trefflich zu den Charakteren der Geschichte passt. Sehr hörenswert, wie Schwittau mit nur minimalem Stimmeinsatz eine atmosphärische Dichte schafft, in der sich der Hörer von ihrer unaufgeregten Stimme allzu gern von Figur zu Figur tragen lässt.

Ohne sich in Details zu verlieren, führt Klönne die scheinbar nicht zusammenhängenden Erzählstränge überraschend zusammen und überzeugt mit einem in sich stimmigen Ende. Ein tiefgründiger Krimi ganz nah am echten Leben.

(red)

Karnevalsende in Köln. Ein Arzt in Priesterornat wird mit einem Schwert in der Brust gefunden. Wenig später ein auf die gleiche Weise ermordeter katholischer Priester - ebenfalls auf den Stufen einer Kirche. Treibt ein irrer Serienmörder sein Unwesen? Hauptkommissarin Judith Krieger ist nach dem dramatischen Ende ihres letzten Falles vom Dienst befreit. Doch als sie sich an den Polizeiseelsorger wendet, um über ihr Trauma zu sprechen, wird sie schneller, als ihr lieb ist, in den ''Priestermordfall'' verwickelt.