Liebste Tess

Tess hat sich aus Verzweiflung über ihr tot geborenes Baby das Leben genommen. Dies ist zumindest die Theorie der Polizei. Nur Beatrice, die Schwester von Tess, ist sich sicher, dass Tess umgebracht wurde. Also macht sie sich auf die Suche nach einem Motiv sowie einem möglichen Täter. Ihre Nachforschungen bringt sie in einem Brief zu Papier, den sie an die "liebste Tess" adressiert. Tatsächlich mangelt es offenbar nicht an Verdächtigen: Da ist der Vater des Babys, der die Schwangerschaft am liebsten totgeschwiegen hätte. Aber auch der eine oder andere Mediziner verhält sich bei den Nachforschungen plötzlich auffällig. Hat der Tod der Schwester vielleicht etwas mit einer medizinischen Studie zu tun, an der Tess beteiligt war?

Manches an diesem Krimi ist ungewöhnlich: Die Erzählweise des Briefes an eine Tote. Die unspektakuläre Handlung, die sich mit einer Leiche zufrieden gibt. Und die bis kurz vor Schluss offene Lösung des Falles. All dies verwebt Rosamund Lupton sprachlich gekonnt und mit viel Gespür für das Innenleben ihrer Protagonistin. Daniela Wutte liest leider arg brav und ohne allzu große Variationen in der Stimme. Und sobald sie versucht, akustisch einen älteren Mann darzustellen, dann klingt ihre junge, krächzende Stimme viel zu sehr bemüht - um nicht zu sagen: albern.

(cb)

»Liebste Tess«, damit beginnt der Brief, den Beatrice an ihre Schwester richtet, deren Tod sie heftig aus der Bahn geworfen hat. Die Polizei behauptet, Tess habe ihr Leben freiwillig beendet, aber Beatrice kennt ihre Schwester gut genug, um zu wissen, dass sie einem Verbrecher zum Opfer gefallen sein muss. Bei dem Versuch, den Mörder ihrer Schwester zu finden, verrennt sie sich auf fatale Weise.