Lautlose Nacht

"Als würde die Luft aus Glassplittern bestehen", so die zehnjährige Ruby bei ihrer Ankunft in Alaska. "Die Kälte hier ist fies." Und nicht nur die! Eigentlich ist die Physikerin Yasmin mit ihrer gehörlosen Tochter Ruby nach Alaska geflogen, um ihren Mann Matt, einen Naturfilmer, zu besuchen. Bei der Ankunft in Fairbanks sagt ihnen eine Polizistin, Matt sei bei einem Feuer ums Leben gekommen. Yasmin ist überzeugt, dass er noch lebt, und folgt seinen Spuren bis in den dunklen Norden. Dass sie unterwegs einen Fracking-Schwindel entlarvt und einen LKW durch die eisige Nacht steuert, deckt den Thrillerpart ab. Spannend. Tadellos. Drei Dinge aber sorgen für ein besonderes Hörerlebnis: die grandiosen Landschaftsbeschreibungen. Die wechselnden Perspektiven, die keine formale Spielerei sind, sondern der gehörlosen Ruby eine eigene Stimme verleihen. Und Geke, die beweist, dass ein Hörbuch über die Stille kein Widerspruch sein muss. Ihr nimmt man gar den Trucker ab, wenn auch nicht ganz so vorbehaltlos wie die kleine Ruby oder deren unerschrockene Mutter. Am schönsten aber ist es, wenn sie ihre Worte so kristallklar ausatmet, als habe sie eben noch die kalte Winterluft inhaliert.

(smv)

Die englische Physikerin Yasmin fliegt mit ihrer gehörlosen Tochter nach Alaska, um ihren Mann Matt zu treffen, der dort einen Dokumentarfilm dreht. Doch die Polizei empfängt sie mit der entsetzlichen Nachricht, dass Matt weit oben im Polarkreis umgekommen ist. Das kann und will Yasmin nicht glauben. Zusammen mit der zehnjährigen Ruby macht sie sich auf eine lebensgefährliche Reise durch das ewige Eis, um ihn zu finden. Schneestürme, Lawinen, unpassierbare Straßen und die erbarmungslose Kälte sind dabei nur das kleinere Übel. Denn auf der Straße zu den Ölfeldern folgt ihren Reifenspuren ein zweiter Wagen, dessen Fahrer die weitaus größere Gefahr darstellt …