Tod einer Stripperin
THRILLER UND KRIMIS
Gelesen von Reiner Schöne
Informationen: gekürzte Lesung, 287 Minuten, 4 CDs, 16.95 €
Verlag: Argon Verlag
Rezension
Ein Krimi wie eine Zeitreise: Obwohl so moderne Errungenschaften wie „Google“ erwähnt werden, spielt sich vor dem geistigen Auge ein Schwarz-Weiß-Film ab. Die Erzählweise aus der Ich-Perspektive ist eine Hommage an die klassischen Detektivromane der 40er und 50er Jahre. Der private Ermittler John Blake könnte genauso gut auch Marlowe heißen. Das hat einerseits viel Charme, weckt andererseits das Gefühl, all das irgendwie schon einmal gehört zu haben. Zum Dejavu trägt auch Reiner Schöne bei, der alle Hörbücher der „Hard Case Crime“-Serie von Argon liest. Zwar könnte wohl niemand anders die spezielle Atmosphäre besser transportieren als der Schauspieler mit der abgeklärten, tiefen und zuweilen ungemein cool klingende Stimme. Weil er aber immer gleich liest, stellt sich schnell ein gewisser Gewöhnungseffekt ein. Was seine Leistung nicht schmälern soll.
John Blake erfährt aus der Zeitung, dass seine High-School-Liebe Miranda offenbar nicht Ärztin, sondern Striptease-Tänzerin geworden ist. Und dass sie erschossen aufgefunden wurde. Getrieben von nostalgischen Gefühlen, alter Zuneigung und berufsbedingter Neugier will Blake den Mord aufklären.
Stimmige Milieubeschreibungen und die geradlinige Schreibe ergeben einen soliden und spannenden Krimi, der aber etwa an „Abzocker“ von Lawrence Block nicht ganz heranreicht.
(bär)