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Anna Carlsson und Anna Thalbach

Die Bandbreite Ihrer Hörbücher, Frau Thalbach, ist sehr groß. Zuletzt lesen Sie aber vor allem Fantasy …

Thalbach: Das hat aber mit der Nachfrage auf dem Markt zu tun. Es ist nicht unbedingt mein Lieblingsgenre und erschöpft sich irgendwann, denn nicht jeder Fantasy-Autor ist sprachlich wirklich interessant. Es gibt leider zu wenige Bücher, die einen beschenken oder aus denen man etwas für sich ziehen kann.

Daher suchen Sie sich für einige Hörbuchaufnahmen Perlen der Literatur heraus?

Thalbach: Ja, das Lesen für mich eine Tätigkeit, wo ich die Fahne hochhalten, gute Literatur aufnehmen und die Tiefe der Dinge propagieren kann. Deswegen fühle ich mich bei Lesungen sehr wohl. Mein Traum wäre es, auf der Berliner Waldbühne vor 20.000 Menschen zu lesen.

Unter den vielen Filme und Serien, die Sie in den vergangenen Jahren synchronisiert haben, finden sich zwar auch Perlen. Aber stehen Sie vor allem so viel im Studio, weil es die Miete zahlt?

Carlsson: Ja, das stimmt schon. Dabei habe ich mich schon enorm zurückgezogen, weil ich da zu sehr reingeschlittert bin. Das Komische ist, dass ich privat gar nicht so auf Synchron stehe, da ich nun mal aus einem Land komme, wo kein Film synchronisiert wird. Aber die Arbeit macht mir oft auch viel Spaß und lässt sich zeitlich wunderbar mit meiner Rolle als Mutter vereinbaren. Dafür bin ich dankbar. Doch oft leidet unter Fließbandarbeit und Zeitdruck die Qualität. Synchronsprecher sind die Stimmen ohne Gesichter, daher vermisse ich das Theater. Das ist etwas Handfestes, wo ich meinen Körper wieder einsetzen kann.

Da sind Hörbücher ein guter Mittelweg, oder?

Carlsson: Absolut. Man kann eine Geschichte erzählen, packt etwas Eigenes hinein und äfft nicht nur jemand anderes nach. Ich habe jetzt Blut geleckt.

Thalbach: Das Schöne bei Hörbüchern ist, das man oft alle Charakter sein darf: die Alte, der Junge, der Liebhaber, der Verlassene … Das ist toll. Beim Hörbuch ist man Regisseur, Cutter und Darsteller in einem, um eine Geschichte zu transportieren. Ich fühle mich dabei sehr frei und kreativ.

Würde Sie auch Synchron reizen, Frau Thalbach?

Thalbach: Ich würde gerne, aber die lassen mich ja nicht.

Carlsson: Das glaub’ ich nicht, das kann nicht wahr sein, oder?

Thalbach: Doch, das ist mein Ernst.

Carlsson: Mensch, gerade Du könntest doch in französischen Filmen so wunderbar durchgeknallte Charaktere sprechen.

Thalbach: Tja, keine Chance. Ich war schon bei diversen Castings, doch ich habe irgendwie kein Glück. Ich würde auch so gerne Cartoons sprechen und (sie erstellt ihre Stimme, als hätte sie Helium eingeatmet) und niedlichen Zeichentrickfiguren meine Stimme geben. Darauf hätte ich wirklich Lust.

 

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