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Mit Verlosung: HELDEN im Heimkino

HELDEN von Franz Peter Wirth, ein Klassiker der deutschen Filmgeschichte, basiert auf dem Theaterstück „Arms and the Man“ des irischen Dramatikers George Bernard Shaw und ist hochkarätig besetzt. In den Hauptrollen brillieren die beliebtesten Schauspieler ihrer Zeit: O. W. Fischer und Liselotte Pulver. In Nebenrollen sind unter anderen Horst Tappert und Hans Clarin zu sehen.

Der Film traf 1958 den Nerv der Zeit: Vordergründig humorvoll und leichtfüßig erzählt, stellt die Kriegssatire die althergebrachten Rollenbilder infrage. O. W. Fischer als Hauptmann Bluntschli bietet eine Neukonstruktion des Männerbildes, Liselotte Pulver als törichte Majorstochter entwickelt erst durch die Begegnung mit einem Deserteur Integrität in ihrem Denken und Fühlen. HELDEN avancierte zu einem Erfolg an den Kinokassen und wurde vielfach ausgezeichnet: 1959 erhielt der Film den Deutschen Filmpreis und den Wanderpreis Goldene Schale, gewann den Preis der deutschen Filmkritik sowie den Bambi und war zudem für den Oscar® als Bester fremdsprachiger Film nominiert. Die FBW (Filmbewertungsstelle in Wiesbaden) verlieh der Komödie das Prädikat besonders wertvoll. O. W. Fischer wurde 1959 zudem als bester Hauptdarsteller mit dem Filmband in Gold geehrt. 

Mit dieser Heimkino-Veröffentlichung setzt Concorde Home Entertainment die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung fort, auch HELDEN wurde aufwändig digitalisiert. Gefördert wurde dies vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM). Ab dem 18. Mai 2017 wird der Film als DVD-Mediabook und Blu-ray in ansprechender O-Card mit umfangreichem Booklet, das neben interessanten Hintergrundinformationen auch Erinnerungen von Liselotte Pulver enthält, im Handel erhältlich sein. Wir verlosen diesen Film zweimal auf DVD und einmal auf Blu-Ray. Wer HELDEN gewinnen möchte, kann hier an der Verlosung teilnehmen.
 
Wer sind eigentlich diese Helden? 
 
Während des bulgarisch-serbischen Kriegs 1885 zieht der in serbischen Söldnerdiensten stehende Schweizer Hauptmann Bluntschli die Flucht dem „Ehrentod“ auf dem Schlachtfeld vor. Er rettet sich ins Schlafzimmer der jungen wohlhabenden Raina – nicht ahnend, dass sie die Tochter des bulgarischen Majors Petkoff und Verlobte des heldenhaften Leutnants Sergius Saranoff ist. Raina und ihre Mutter verstecken den charmanten Schweizer, der allerdings in derselben Nacht noch flieht, um sie zu schützen. Nach Friedensschluss kehren Petkoff und Sergius zurück, die Hochzeit rückt näher – doch dann taucht Bluntschli unerwartet wieder auf. Und auch die intrigante Zofe Louka sorgt für Schwierigkeiten: Sie weiß von dem geheimen Gast und hat außerdem ein Auge auf Sergius geworfen. 
 
Während die „Trümmerfilme“ die unmittelbaren Auswirkungen des Krieges thematisierten, entwickelte sich in den 1950er-Jahren das, was im Oberhausener Manifest 1962 boshaft als „Papas Kino“ bezeichnet wurde: Auf den ersten Blick seichte Komödien, ohne kritische Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte oder dem politischen und gesellschaftlichen Status quo. Doch auch „Papas Kino“ greift die Schwierigkeiten der Zeit auf – Aspekte wie die Heimkehr Kriegsversehrter, die neu aufbegehrende Jugend, das zwiespältige Verhältnis zum Militär werden unterschwellig thematisiert. In dieser Reihe ist auch HELDEN von Regisseur Franz Peter Wirth zu sehen, der bestehende traditionelle Rollenbilder infrage stellt: 
 
„Programmatisch ist der Titel: Wer sind eigentlich diese Helden? Auf der einen Seite steht Jan Hendriks pflichtbewusster Leutnant Sergius Saranoff. Ganz preußischer Held wirft er sich auch in den letzten Minuten des Krieges und im Angesicht des waffentechnisch überlegenen Feindes noch todesmutig in die Schlacht. Fischers Bluntschli hingegen, als Söldner sowieso dem Meistbietenden unterstellt, rettet lieber seine eigene Haut. Kein Patriotismus leitet ihn, lediglich der opportunistische Weg des geringsten Widerstands. Dennoch, oder gerade deswegen, ist er der eigentliche Held des Films. Aufrichtig und schamlos ehrlich wirbt der „Hochverräter“ um seine Angebetete und führt gleichzeitig die althergebrachte Vorstellung des tapferen Soldaten ad absurdum. Sein Widersacher Saranoff, hauptsächlich an seinem militärischen Ehrbegriff und der Zofe Louka interessiert, ist der eigentliche Betrüger und Verlierer. Fischer bietet eine Neukonstruktion des Männerbildes und unterläuft den faschistischen Idealtypus mit Virtuosität und unnachahmlichem Sprachduktus. Ihm zur Seite zetert und schmollt Liselotte Pulver, deren Raina sich beinahe bis zuletzt den Annäherungen Bluntschlis widersetzt. Auch hier ein Aufbrechen alter Rollenbilder: Die törichte Majorstochter, die anfangs wie vorgeschrieben für den Kriegshelden schwärmt, entwickelt erst durch die Begegnung mit einem Deserteur Integrität in ihrem Denken und Fühlen.“ 
 
George Bernard Shaw – Der Pazifist als Verfasser der Kriegssatire 
 
HELDEN von Franz Peter Wirth basiert auf dem Theaterstück „Arms and the Man“ des irischen Dramatikers George Bernard Shaw. Als bekennender Pazifist setzte er sich darin in Form einer Kriegssatire mit dem bulgarisch-serbischen Krieg auseinander. George Bernard Shaw wurde 1925 mit dem Nobelpreis für Literatur geehrt, 1939 erhielt er einen Oscar® für „Pygmalion“ in der Kategorie Bestes adaptiertes Drehbuch. 

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