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Julie Maroh

Blau ist eine warme Farbe

BILDER UND WELTEN

Informationen: , 19.8 €

Verlag: Splitter

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Redaktion

Leser

Rezension

Die Verfilmung dieses Buches ist bekannter als das Buch selbst. Das liegt unter anderem daran, dass Regisseur Abdellatif Kechiche die Vorlage selten erwähnte, selbst dann nicht, als er in Cannes die Goldene Palme in Empfang nahm. Der Film wiederum fiel vor allem durch ausgedehnte Sexszenen auf, die Konservative pornografisch und Lesben unrealistisch nannten.

Die Graphic Novel enthält fast sicher das unangenehmste Spaghetti-Essen, das je gezeichnet wurde. Emma verbringt eine Nacht im Elternhaus ihrer verstorbenen Freundin. Nach ihrem Tod, hat Clementine verfügt, soll Emma ihre Tagebücher lesen: ein Geschenk. Für Clems Vater ist sie noch immer "dieses Luder", das seine Tochter "ins Verderben gezogen hat." Die Mutter bietet hastig Salat an. Emma geht und liest.

"Blau ist eine warme Farbe" ist zunächst eine Coming-out-Geschichte mit den üblichen Elementen: dem ersten Freund, zu dem man sich seltsamerweise körperlich nicht hingezogen fühlt, dem ersten Kuss von einer Freundin, die ihn aber "nicht so meint", und der Frau, von der man den Blick nicht abwenden kann. Clementine ist 16, als sie Emma kennenlernt. Emma hat blaue Haare und Katzenaugen, studiert Kunst und ist liiert. Auf gewundenen Pfaden nähern sie sich einander an. Als Clementines Eltern herausfinden, dass Emma mehr ist als die nette junge Frau, die ihrer Tochter bei den Philosophie-Hausaufgaben hilft, verstoßen sie ihre Tochter, aber Clementine macht ihren Weg. Mit zartem Strich und in Sepiatönen, die allein vom Blau der Haare und Augen Emmas durchbrochen werden, erzählt Julie Maroh eine Liebesgeschichte zwischen zwei Individuen. Ihr geht es weniger darum, was es heißt, lesbisch zu sein, als darum, was es bedeutet, ein Mensch zu sein.

(ed)

Kurzbeschreibung

Zwei Kunstwerke, drei Prestige-Preise: Auf den Filmfestspielen von Cannes 2013 erhielt »Blue is the Warmest Colour«, neben dem Preis des Kritikerverbandes, mit der Goldenen Palme die wohl wichtigste cinephile Auszeichnung der Filmbranche und wurde somit in der Geschichte des Festivals als erster Film, der auf einer Comicvorlage basiert, ausgezeichnet. Die in Angoulême lebende Schöpferin der Vorlage, Julie Maroh, wiederum erhielt für ihr Graphic Novel-Debüt bereits im Jahr 2011 den Prix du Public auf dem berühmten Festival der Stadt.


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