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Sebastian Rether

Foc/Feuer

BILDER UND WELTEN

Informationen: , 24.95 €

Verlag: Edition Büchergilde

Leser-Rezension1

Redaktion

Leser

Rezension

Am 1. März 1939 trat Sebastian Rethers Großvater zum Wehrdienst in der rumänischen Armee an. Im April wurden die Reservisten einberufen. Und dann begann der Krieg. Der trieb ihn durch ganz Europa - von der Grenze zu Russland nach Frankreich, Richtung Italien und schließlich zurück nach Hermannstadt in Siebenbürgen. Seine Kriegserinnerungen hat der ältere Herr Rether niedergeschrieben, sporadisch und anekdotisch, wie es viele Überlebende tun. Große Schlachten oder Politik spielen dabei kaum eine Rolle. Er erzählt, wie seine Kameraden und er sich hinter der Front um verletzte Pferde kümmerten, Hasen jagten und Schnaps brannten, von einem unverhofften Treffen mit seinem Bruder, von Katzenfleisch und von der Angst der Soldaten vor der Schlacht. Sein Enkel zeichnet die einfachen Soldaten als Hunde, die Führungsoffiziere als Schweine, die Kriegsmaschinen als Schildkröten. Und was nicht wichtig ist, ist nicht da. Die Bilder sind so skizzenhaft wie die Erinnerungen des Großvaters, Ortswechsel und Zeitsprünge bleiben oft unerklärt. Umso verlorener wirken die Figuren im Weißraum und in der Gewalt dieses Krieges.

Kurzbeschreibung

Reduzierter Illustrationsstil trifft auf emotionale Sprengkraft: Rether skizziert einprägsam, was ihm die Notizen seines Großvaters aus den Jahren 1939 bis 1945 verraten. Als junger Soldat führte dessen Weg durch ganz Europa, von Rumänien an die Grenze zu Russland, über Frankreich, Richtung Italien und zurück nach Hermannstadt. Mit wenigen Strichen umreißt Rether die Entmenschlichung durch den Krieg. Die Soldaten und ihr Kriegsgerät sind Tiere – Schildkröten mit schwerem Geschütz bahnen sich als Panzer den Weg durch die Landschaft, hündische Soldaten suchen Schutz, Vögel bilden die Luftwaffe. Kurze Bemerkungen halten die Stimmung ganzer Szenen fest, die sich weit hinter der Front abspielen. Häufig fehlen den Figuren die Gesichter. Und doch transportieren diese Bilder ein ganzes Arsenal an Gefühlen – von Angst und Verzweiflung über Hunger und Durst bis zu Erleichterung und leiser Hoffnung. Entstanden ist ein im buchstäblichen Sinne entwaffnendes Zeugnis jener Zeit.


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