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Selja Ahava

Der Tag, an dem ein Wal durch London schwamm

ERZÄHLUNGEN UND ROMANE

Informationen: , 20 €

Verlag: mare

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Rezension

Wie fühlt es sich an, wenn das Gedächtnis nicht mehr mitspielt? Einfach nur lückenhaft, verzweifelt, traurig - oder füllt die Leere einfach die Lücken? Liegt im Vergessen auch ein Trost? Und was hält unsere Identität zusammen? In ihrem Debüt erzählt die finnische Dramaturgin Selja Ahava die Geschichte von Anna. Es ist die Geschichte einer fortschreitenden Demenz, der wir im wahrsten Sinne des Wortes folgen. Der Erzählstrom folgt Annas Gedankensprüngen - und Aussetzern. So erinnert sie sich bis in kleinste Details an die Sommer auf der Insel mit ihrer großen Liebe Atti. Dort begann sie auch, Listen von Orten und Landschaften anzulegen, die in schlichten und klaren Einzelheiten die Dinge auf den Punkt bringen. Was als Spiel zwischen den Geliebten begann, führt Anna ihr Leben lang fort. Zunehmend werden ihr diese Listen zum Anker in der Realität, auf die Tatsachen konzentriert. Attis Unfall, das Leben in London mit Thomas, das Laufen gegen das Vergessen und das finnische Altenheim, wo Gott mit ihr auf dem Balkon eine raucht. Annas Leben verläuft zwar manchmal neben der Spur, doch mit ihrer Vorstellungskraft und ihrem Stolz verleiht sie den Wörtern ihren eigenen Sinn. Ahava hat eine unvergessliche Heldin geschaffen, die sich zwar nicht an alles erinnert, aber trotzdem ihr ganzes Leben in sich trägt.

(ts)

Kurzbeschreibung

"Wäre es möglich, Augenblicke einzufrieren, würde ich diesen in eine Plastikdose legen. Dann könnte man den Winter über davon zehren." Als es Anna immer weniger gelingt, ihre Erinnerungen festzuhalten, und ihr Gedächtnis langsam unzuverlässiger wird, klammert sie sich an Wortlisten ("Stein, Birke, Gras, Stuhl") und erfindet Wörter für Dinge, die keinen Namen haben. Im Lauf der Jahre trotzt sie den Zumutungen des Alltags mehr und mehr mit ihrer Vorstellungskraft. Als alte Frau blickt Anna zurück auf ihr Leben, so, wie sie sich daran erinnert, an schöne wie an schwere Momente, an die Zeit in Finnland wie auch den Neuanfang mit Thomas in England. Vor allem erinnert sie sich an ihr Häuschen mit den blauen Vorhängen auf einer Schäreninsel, inmitten von Möwen, Schilf und krummen Kiefern, wo sie die Sommer mit ihrer großen Liebe Antti verbrachte - und natürlich an den Tag, an dem ein Wal durch London schwamm. Ein Roman aus Finnland zum Thema Erinnern und Vergessen, aber auch über die Kraft der Wörter und der Fantasie: märchenhaft, tragikomisch, menschlich - und mit einer unvergesslichen Heldin!


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