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Ralf Rothmann

Im Frühling sterben

ERZÄHLUNGEN UND ROMANE

Informationen: , 19.95 €

Verlag: Suhrkamp

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Redaktion

Leser

Rezension

Walter und Friedrich, zwei 17-jährige Melker aus Norddeutschland, werden im Februar 1945 von der SS zwangsrekrutiert. Walter wird in eine Versorgungseinheit geschickt, Friedrich muss an die Front. Der sensible Friedrich desertiert, wird verhaftet und an die Wand gestellt. Und Walter soll auf seinen Freund schießen. Man soll sich als Kritiker mit Superlativen zurückhalten, aber dieser Roman ist eine Sensation, eine literarische Zäsur und ein politisches Ereignis. Rothmann schafft es, das berührende Drama ganz unprätentiös zu erzählen. Er findet immer die angemessenen Worte für den Horror. Seine Szenen und Bilder sind so eindrücklich, dass man als Leser den Eindruck hat, selbst auf dem Schlachtfeld zu stehen. Mit dem 1953 geborenen Ralf Rothmann meldet sich eine Generation zu Wort, die von dem Leiden der Väter geprägt wurde, sich aber emanzipieren konnte von den Schuldzusammenhängen der Vergangenheit. Nicht durch mediale Lautsprecherei, sondern durch literarische und reflexive Stille. Denn auch darin besteht die verstörende Qualität dieses Romans, dass der Text, der von Kanonendonner berichtet, immer wieder Räume der Ruhe öffnet. Hier wird nicht auf Blech getrommelt, hier werden auf sehr feinsinnige Weise viele Fragen gestellt, auf die es keine Antworten zu geben scheint.

(co)

Kurzbeschreibung

Im Frühling sterben ist die Geschichte von Walter Urban und Friedrich – »Fiete« – Caroli, zwei siebzehnjährigen Melkern aus Norddeutschland, die im Februar 1945 zwangsrekrutiert werden. Während man den einen als Fahrer in der Versorgungseinheit der Waffen-SS einsetzt, muss der andere,Fiete, an die Front. Er desertiert, wird gefasst und zum Tod verurteilt, und Walter, dessen zynischer Vorgesetzter nicht mit sich redenlässt steht plötzlich mit dem Karabiner im Anschlag vor seinem besten Freund ... In eindringlichen Bildern erzählt Ralf Rothmann vom letzten Kriegsfrühjahr in Ungarn, in dem die deutschen Offiziere ihren Männern Handgranaten in die Hacken werfen, damit sie noch angreifen, und die Soldaten in der Etappe verzweifelte Orgien im Angesicht des Todes feiern. Und wir erleben die ersten Wochen eines Friedens, in dem einer wie Walter nie mehr heimisch wird und noch auf dem Sterbebett stöhnt: »Die kommen doch immer näher, Mensch! Wenn ich bloß einen Ort für uns wüsste ...«


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