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Martin Lechner

Kleine Kassa

ERZÄHLUNGEN UND ROMANE

Informationen: , 22.9 €

Verlag: Residenz

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Redaktion

Leser

Rezension

"Auch, wenn es falsch war, falsch, nichts als falsch, rannte er mit dem Koffer die Böschung hinab." Schon der erste Satz hat einen viel zu hohen Puls. Der junge Mann, der hier rennt, sich den Scheitel nachzieht und weiterrennt, heißt Georg. Er ist Lehrling in der Eisenwarenhandlung Oskar Spick, und das vermutlich gerade wegen seines mit Vieren, Fünfen und Sechsen verhagelten Abschlusszeugnisses. In dem Koffer ist Schwarzgeld, aber das weiß Georg nicht, und für den Leser wird es nebensächlich, als Georg über einen Toten stolpert - im wahrsten Sinne des Wortes.

Wer mit einer großen Zahl nahezu gleichzeitig eintretender Veränderungen überfordert ist, mag behaupten, die Ereignisse überschlügen sich. Die Handlung dieses Romans schlägt permanent Salti, und Lechner scheint zunächst fest entschlossen, weder dem Leser noch dem Protagonisten eine Pause zu gönnen, in der er sich umschauen und orientieren könnte. Seine Dialoge sind sparsam bis ins Surreale, die Beschreibungen dafür oft unnötig sperrig. Dieses Buch ist wie sein Protagonist: gehetzt, umständlich, eitel. Komisch, manchmal unfreiwillig. Mitunter stolpert es über seine eigenen Beine, nimmt aber, kaum, dass es wieder gerade steht, trotzig einen ordentlichen Riss Kräuterschnaps. Es verdient unsere Sympathie.

(ed)

Kurzbeschreibung

Georg rennt - um sein Glück, seinen Verstand und sein Leben. Der Schlaueste ist Lehrling Georg Röhrs nicht. Doch er hat einen Traum: Liftboy in einem Hotel am Meer will er werden, mit seiner verschwundenen Jugendliebe Marlies den Nachtzug nehmen und aus der heimatlichen Enge fliehen. Als Georg über eine Leiche stolpert und unbeabsichtigt den Schwarzgeldkoffer seines Meisters entwendet, überstürzen sich die Ereignisse: An einem einzigen Wochenende verliert er Wohnung, Arbeit, Eltern, Freunde, Geld, Liebe und vielleicht ein Stückchen seines Verstandes – und doch steht am Ende dieser halsbrecherischen Jagd eine neue, ungeahnte Freiheit… Martin Lechner ist ein turbulentes, atemloses Romandebüt gelungen, das Provinzkomödie mit literarischer Virtuosität verbindet.


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