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Joann Sfar

Pietrs Reise

ERZÄHLUNGEN UND ROMANE

Informationen: , 22 €

Verlag: Eichborn

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Redaktion

Leser

Rezension

Joann Sfar liebt skurrile Themen, sein Humor ist burlesk. Das spiegelt auch sein zweiter Roman "Pietrs Reise" wider, in dem ein junger Mann im 18. Jahrhundert durch die französischen Lande tingelt. Um seinen Vater im heimatlichen Holland beerdigen zu können, transportiert Pietr seine Leiche in einem Fischbehältnis. Bald fällt der Körper des Toten den fleischfressenden Fischen darin zum Opfer. Diese und ähnliche Sonderbarkeiten erlebt Pietr, Scharlatan und Möchtegern-Philosoph. Als dem großen Anhänger Spinozas Europas Grenzen bald zu eng werden, fährt er zur See. Er wird Pirat und Sklavenhalter, bis er selbst als Sklave zu einem Amazonenstamm gerät, der ihn weidlich als Zeugungsobjekt ausnutzt. Seine Reise ist damit noch lange nicht zu Ende. Sfars Roman ist eine kunterbunte Mischung aus klassischem Abenteuer, Reisebericht, Satire, philosophischem Essay und Prosa-Comic. Gelegentlich wird es etwas ernsthafter, wenn das Schicksal der Juden in Europa seit dem 15. Jahrhundert thematisiert wird, ansonsten befasst sich der allzeit suchende und forschende Pietr im wahrsten Sinne mit Gott und der Welt. Es geht turbulent, deftig und dann wieder überraschend zartfühlend zu in diesem Schelmenroman, dessen Held vor 300 Jahren lebte, dessen Autor aber ganz Kind unserer Zeit ist.

(mvs)

Kurzbeschreibung

Frankreich im 18. Jahrhundert: Pietr Cohen zieht als Scharlatan von Dorf zu Dorf, um die Philosophie Spinozas zu verkaufen – freilich ohne jemals eine Zeile von diesem gelesen zu haben. Doch die Landgänge genügen ihm nicht, er wird Pirat und Sklavenhalter, und kurzerhand auf einer einsamen Insel ausgesetzt, die so einsam gar nicht ist. Pietr wird gefangengenommen und ist jetzt selbst Sklave, genauer gesagt Reproduktionssklave eines Amazonenstamms. Doch noch ist nicht aller Tage Abend, sein Weg führt ihn weiter und er wird noch so einige Seelen aufs Kreuz legen: einen alten belesenen und moralistischen Privatlehrer, einen jungen Grafen, der der größte Philosoph Frankreichs werden will, einen Pfaffen, der überzeugt ist, Superkräfte zu haben … und Gott. In diesem Roman wird die Zivilisationsgeschichte neu erzählt, ironisch, komisch und bissig.


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