Nothomb ist eine Vielschreiberin, die sich gern in die eigenen Romane hineindichtet. Und sie antwortet auf Leserbriefe. In ihrem neuen Roman verwebt sie diese Eigenschaften auf unnachahmliche Weise mit der Fiktion. Der US-Soldat Melvin Mapple beschreibt Nothomb, wie er im Irak mit seiner Fettsucht kämpft und diese als Taktik des Protests gegen den Wahnsinn des Krieges versteht. Ein Briefwechsel entspinnt sich, in dem die Schriftstellerin den Soldaten inspiriert, seine Fettsucht als Kunstprojekt zu dokumentieren. Doch dann bricht der Kontakt unvermittelt ab. Nothomb macht sich auf die Suche nach Melvin und der Wahrheit hinter den Wörtern.
(ts)
Melvin Mapple ist ein übergewichtiger Soldat und kämpft um »so etwas wie ein Leben«. Im Briefwechsel mit Amélie Nothomb fühlt er sich wieder als Mensch. Doch auf einmal lässt er nichts mehr von sich hören – ist er verletzt oder gar gefallen?
Mehr zum Inhalt:
Amélie Nothomb erhält täglich Dutzende von Briefen, doch Feldpost aus Bagdad war noch nie dabei. US-Soldat Melvin Mapple erzählt ihr, mit welchen Tricks er und seine Kameraden das Grauen zu überleben versuchen. Wenn ihn nachts seine Geliebte besucht, geht es ihm kurzfristig besser, doch das Elend seines Daseins mindert sie nicht. Eine Schriftstellerin weiß: Kunst verleiht Sinn. Amélie schlägt Melvin vor, mit einer Kunstaktion gegen den Krieg zu protestieren. Der Soldat ist begeistert – doch plötzlich bricht der Briefkontakt ab, Melvin Mapple ist verschollen. Amélie macht sich auf die Suche nach ihm und stellt erstaunt fest, dass sie in einen Hinterhalt geraten ist.
Stimmen:
»Nothombs bester Roman seit ihrem Debüt 1992. Mit allen für sie typischen Zutaten: Gedanken zum Körper, zum Schreiben, zu Betrug, Hochstapelei und dem Sinn des Lebens. Großartig!«L'Express