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Michael Chabon

Telegraph Avenue

ERZÄHLUNGEN UND ROMANE

Informationen: , 24.99 €

Verlag: Kiepenheuer & Witsch

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Redaktion

Leser

Rezension

Im Mittelpunkt des neuen Buches von Michael Chabon steht die Freundschaft zwischen Archy Stallings und Nat Jaffe. Archy ist Afroamerikaner, Nat jüdischen Ursprungs. In Oakland ist diese Männerfreundschaft eine Ausnahmeerscheinung. Und Nat fragt sich, ob er und Archy gegen ein naturgegebenes Gebot verstoßen - so tief ist die Kluft zwischen dem weißen und schwarzen Amerika. Rassistische Vorurteile sind nicht das einzige Problem, das der preisgekrönte Autor thematisiert. Er skizziert männliche Protagonisten, die als Väter und Ehemänner versagen - und unrealistischen Träumen hinterherjagen. Archy und Nat betreiben gemeinsam einen Schallplatten-Laden, der ihnen die letzten finanziellen Reserven raubt. Der geplante Bau eines Superstores könnte das Aus für Archys und Nats geliebtes Geschäft bedeuten. Das Männer-Duo begibt sich auf fiebrige Suche nach einem Ausweg und reißen den Leser einfach mit.

Eigentlich müssten Chabons ständige Verweise auf die Mainstream-Kultur seine Leser ermüden. Ebenso sein Prosastil. In einem der Kapitel - 16 Seiten lang - findet sich nur ein einziger Punkt. Hier regieren die Kommata und Doppelpunkte. Dennoch gelingt dem Autor das große Kunststück: Auf keiner Seite kommt Langeweile auf. Chabons Stil ist eigenwillig und lässt bis zum Schluss nicht los.

Kurzbeschreibung

Nat Jaffe und Archy Stallings führen gemeinsam den kleinen, aber exklusiv bestückten Jazzplattenladen Brokeland Records. Ihre Ehefrauen arbeiten gemeinsam als Hebammen. Der Ärger beginnt, als Gibson Goode, Footballlegende und fünftreichster Schwarzer Amerikas, gleich neben dem Plattenladen einen Megastore eröffnen will. Brokeland Records scheint seltsam aus der Zeit gefallen: Menschen mit Muße und Geschmack treffen sich hier, um über Musik und Jazzlegenden zu fabulieren. Zu den ständigen Gästen gehört neben Jazzmusikern auch Chandler Flowers, Bestattungsunternehmer und Ratsmitglied. Eigentlich müsste er auf Nats und Archys Seite stehen, doch warum setzt er sich nicht für sie ein? Als wäre die Bedrohung seiner Existenz nicht schon genug, bekommt Archy auch noch privaten Ärger. Seine schwangere Frau Gwen findet heraus, dass er fremdgeht, sein abgehalfterter Vater will mal wieder Geld, und dann taucht auch noch ein Junge auf, der sein unehelicher Sohn sein könnte. Die resolute Gwen wiederum kämpft nach einer missglückten Hausgeburt, die sie mit Nats Frau Aviva begleitet hat, gegen arrogante Ärzte, hysterische Väter und überhaupt gegen die Umstände. Ihren Mann setzt sie kurzerhand vor die Tür. Doch wie soll es weitergehen auf der Telegraph Avenue? Ein Roman, der sich einreiht in die großen Werke der amerikanischen Gegenwartsliteratur, eine Komposition, in der Jazz und Blues mitschwingt, ein großer Wurf des Pulitzer-Preisträgers Michael Chabon. »Ein reicher, gefühlvoller Roman mit dem kultigsten Soundtrack seit High Fidelity« New York Times


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