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Ayana Mathis

Zwölf Leben

ERZÄHLUNGEN UND ROMANE

Informationen: , 19.9 €

Verlag: dtv - Deutscher Taschenbuch Verlag

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Redaktion

Leser

Rezension

Wie viele Leben kann ein Mensch aushalten? Diese Frage stellt sich unwillkürlich, wenn man Hattie Shepherd kennenlernt. In zwölf Einzelporträts aus der Perspektive ihrer Kinder setzt sich das Bild von dieser willensstarken und eigenwilligen schwarzen Frau zusammen. Als 17-Jährige landet Hattie in den Zwanzigerjahren im Zuge der Great Migration in Philadelphia. Die erste Schwangerschaft besiegelt ihre lebenslange Schicksalsgemeinschaft mit August, der ebenfalls aus dem Süden kommt und sich mit Gelegenheitsjobs durchschlägt. Ayana Mathis' sprachgewaltiges Debüt umspannt die Zeit zwischen 1925 und 1980. Sie lässt die elf Kinder und ein Enkelkind Hatties erzählen, zeigt Ausschnitte aus den zwölf Leben, die alle aus Hattie hervorgegangen sind und lebenslang um sie kreisen. Doch in den kurzen Szenen, in denen der Musiker Flyod seine Homosexualität entdeckt, der kleine Six zum gottbesessenen Prediger wird, Billup und Alice durch den sexuellen Missbrauch in ihrer Kindheit straucheln und Franklins Aufzeichnungen seine Kämpfe in Vietnam beschreiben, gelingt Mathis ein eindringliches Porträt einer Familie, das gleichzeitig Sittengemälde einer ganzen Generation ist, die Amerika für immer verändert hat.

(ts)

Kurzbeschreibung

»Ich wollte über eine Schwarze schreiben, die viele Kinder hat und nicht nur aus eisernem Willen und Leidensfähigkeit besteht. Denn das ist eine Karikatur.« Eine Mutter und ihre zwölf Kinder. Hattie, nach einem Schicksalsschlag gebrochen, ist wie ein erloschener Stern und doch das zentrale Gestirn des Shepherd-Universums, um das alle anderen Familienmitglieder wie Trabanten kreisen. Da ist Floyd, der mit seiner Homosexualität hadert; Six, der als Kind missbraucht wurde, und Alice, die es nicht erträgt, als der Bruder sich endlich aus ihrer übertriebenen Fürsorge befreit; Franklin, Alkoholiker und Spieler, der in Vietnam landet; Bell, der die Männer immer falsche Versprechungen gemacht haben und die jetzt, allein und krank, am liebsten sterben würde ... Sie und all die übrigen Kinder von Hattie haben in ihrer Kindheit Mangel gelitten, materiell und seelisch, nun schlagen sie sich mit ihren inneren Dämonen herum. Ayana Mathis lässt in zwölf Einzelportraits das bewegende Antlitz einer Großfamilie entstehen, die trotz allen Verwerfungen dennoch zusammengehört - Keimzelle einer Zukunft, die erst in künftigen Generationen sichtbar werden wird. Die Great Migration Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts - der Exodus der schwarzen Bevölkerung aus den Südstaaten in die versprochene ›Wiege der Freiheit‹ im Norden - hat die Nation und das Gesicht Amerikas für immer verändert. Vor diesem Hintergrund entfaltet sich Ayana Mathis' eindringlicher, leidenschaftlicher Roman voller Lebenskraft und verhaltenener Zärtlichkeit, voller Mut und Entschlossenheit im Kampf gegen Bitterkeit.


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