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Frank Möller

Das Buch Witsch

SACHBÜCHER

Informationen: , 29.99 €

Verlag: Kiepenheuer & Witsch

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Redaktion

Leser

Rezension

Sieben Jahre hat Frank Möller an seiner Biografie über die große Verlegerpersönlichkeit Joseph Caspar Witsch gearbeitet und hatte dabei laut Einleitung das Gefühl, am Nasenring durch das 20. Jahrhundert gezogen zu werden: Geboren im Jahr 1906 hat Witsch zwei Weltkriege, den Nationalsozialismus und die Teilung Deutschlands erlebt. Er stand der SAPD nahe, war Mitglied der NSDAP, SED und für kurze Zeit der SPD, unterstützte Adenauers Politik, war in von der CIA finanzierten Zirkeln aktiv, unermüdlicher Anti-Kommunismus-Netzwerker im Kalten Krieg und Gründer einer der einflussreichsten Verlage der BRD. Im ersten Teil der zweibändigen Biografie steht nun zunächst der opportunistische Geschäftsmann im Mittelpunkt. Ein Porträt des literarischen Verlegers folgt im zweiten Teil. Durch diese Zweiteilung ist ein vollständiges Bild von Witsch vorerst nicht möglich, aber Möllers gründliche Recherche und sein Bemühen um Vollständigkeit ermöglichen, dass sich der Leser ein eigenes Urteil über Witschs Verhältnis zum Nationalsozialismus, der SED und CIA bilden kann. Auch vermittelt das Buch einen Eindruck der Geschäftswelt der jungen BRD. Allerdings verliert sich Möller bisweilen in Details und Zitaten, auch blähen viele kurze Exkurse das ohnehin umfangreiche Buch unnötig auf.

(sh)

Kurzbeschreibung

Wer war Joseph Caspar Witsch? Eine Spurensuche. Dies ist die Geschichte eines der innovativsten Verleger der frühen Bundesrepublik, in der es um Autoren, kulturellen und politischen Einfluss sowie um wirtschaftlichen Erfolg geht. Aber der Lebensweg des J.C. Witsch ist viel mehr als das – es ist eine schwindelerregende Reise durch die historischen Abgründe des 20. Jahrhunderts. Geboren und aufgewachsen in Köln geriet der junge Bibliothekar J.C. Witsch früh in Konflikt mit dem aufkommenden Nazi-Regime, stieg aber noch 1936 zum obersten »Volksbibliothekar« Thüringens auf. Zurückgekehrt von seinem Kriegseinsatz in Italien führte er seine Ämter sogleich unter der sowjetischen Besatzungsmacht in Jena weiter, floh dann nach heftigen Auseinandersetzungen um ein neues Büchereigesetz und über seine Rolle in der NS-Zeit nach Westdeutschland, wo 1951 in Köln die ersten Bücher unter dem Verlagsnamen Kiepenheuer & Witsch erschienen. Er wird sofort zum Verleger großer belletristischer Autoren der Vor- und Nachkriegszeit (Heinrich Böll, Czeslaw Milosz, Joseph Roth, Erich Maria Remarque, Saul Bellow, J.D. Salinger, Vicki Baum, Ignazio Silone u.v.a.), war aber zugleich einer der einflussreichsten Netzwerker des Kalten Krieges gegen den Kommunismus. In diesem Zusammenhang publizierte er viele Klassiker der Kommunismuskritik wie Wolfgang Leonhards »Die Revolution entlässt ihre Kinder«, gründete einen Nebenverlag, der weitgehend vom Ministerium für gesamtdeutsche Fragen finanziert wurde und war der Kölner Statthalter des »Kongresses für kulturelle Freiheit«, dessen europäische Zentrale in Paris von der CIA gesteuert und finanziert wurde. Zugleich war er ein großer Kenner der Weltliteratur, ein Entdecker und Verführer, ein inspirierender öffentlicher Intellektueller und ein erfolgreicher Unternehmer. »Exemplarische Aufstiegsgeschichte und großes Gesellschaftspanorama aus den frühen Jahren der Bonner Republik.« Süddeutsche Zeitung »Eine gründlich recherchierte Abhandlung über den Geschäftsmann Witsch – die des literarischen Verlegers folgt.« Bücher Magazin » Das Buch Witsch beruht auf exakten Recherchen und liest sich spannend wie ein Abenteuerroman.« Thüringische Landeszeitung »Die umfängliche Biographie (erster Teil) erzählt so manch ›Schwindelerregendes‹ über den bürgerlichen Verleger und entwirft zugleich ein Stück deutscher Mentalitätsgeschichte.« kulturpolitische mitteilungen » Das Buch Witsch wird künftig das große Quellenwerk für die Beschäftigung mit dem Verlag sein.« Aus dem Antiquariat »[...] faszinierendes Bild des schillernden Verlagsgründers, aber auch der deutschen wie der Kölner Zeitgeschichte.« Kölnische Rundschau »Möller nähert sich [...] [Joseph Caspar Witsch] mit der größtmöglichen Differenzierung, er gibt sich keiner Polemik hin und auch keiner Heldengeschichte, stattdessen hat er sich auf akribisches Quellenstudium verlegt.« Stadt Revue Köln »Frank Möller hat mit dem Buch Witsch eine beeindruckende Monografie über den Geschäftsmann und homo politicus Joseph Caspar Witsch geschrieben.« WDR 3


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