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Christoph Schlingensief

Ich weiß, ich war's

SACHBÜCHER

Informationen: , 19.99 €

Verlag: Kiepenheuer & Witsch

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Redaktion

Leser

Rezension

Was diese Autobiografie auszeichnet: Sie will gar keine sein! Das macht Aino Laberenz, Herausgeberin und Witwe des 2010 verstorbenen Schlingensief, im Vorwort deutlich. Es handelt sich auch um keine Fortsetzung seines Krebstagebuchs. Vielmehr ist es ein Buch der "vorletzten Worte, der unvollendeten Gedanken". Ein Sammelsurium, in dem das Enfant terrible der deutschen Kulturszene seine Erinnerungen festhält, seine verbleibenden Wünsche ans Leben äußert und sich zum Schluss noch einmal selbst zu verorten sucht. Der Text springt assoziativ zwischen Anekdoten, Auftritten, Reflexionen und präsentiert sich damit so umtriebig, wie der Autor selbst es war.

(aj)

Kurzbeschreibung

«Ich bin nicht der geworden, der ich sein wollte.» Christoph Schlingensief Seine Vision für ein »Operndorf Afrika« wird in Burkina Faso gerade Wirklichkeit – ein beeindruckendes Zeichen dafür, wie lebendig die Kunst Christoph Schlingensiefs auch nach seinem viel zu frühen Tod ist. Die Lücke, die dieser Ausnahmekünstler hinterlassen hat, ist groß. Seine autobiographischen Skizzen und Gedanken, die nun posthum erscheinen, machen dies auf eindringliche Weise deutlich – und helfen zugleich, diese Lücke ein Stück weit zu schließen. »Die Bilder verschwinden automatisch und übermalen sich so oder so! Erinnern heißt: vergessen! (Da können wir ruhig unbedingt auch mal schlafen!)« Mit diesen Worten überschrieb Christoph Schlingensief den letzten Eintrag in seinem »Schlingenblog«. Erinnern – das war für Schlingensief kein sentimentaler Vorgang, sondern ein Akt der Befreiung, um Platz für Neues zu schaffen. Und so setzte er nach der Veröffentlichung von »So schön wie hier kanns im Himmel gar nicht sein«, dem vielgelesenen und vieldiskutierten Tagebuch einer Krebserkrankung, das Prinzip fort, seine Gedanken zur Kunst, seine Selbstbefragungen und Erinnerungen auf Tonband festzuhalten. Nicht um sich zurückzuziehen oder um Abschied zu nehmen, sondern um sich zurück ins Leben zu katapultieren. In »Ich weiß, ich war’s« erinnert er sich an seine Kindheit in Oberhausen und seine Anfänge als Filmemacher, an schwierige und an erfüllende Stationen seines Künstlerlebens in Berlin, Wien, auf dem afrikanischen Kontinent – sowie nicht zuletzt an seine Erlebnisse auf dem grünen Hügel Bayreuths. Und »Ich weiß, ich war’s« zeigt einen Christoph Schlingensief, der voller Tatendrang am Leben teilnimmt, mal humorvoll, mal selbstkritisch, immer aber leidenschaftlich und mit Blick nach vorn. »Das Buch ist eine einzige Liebeserklärung.« Kurier »Aino Laberenz hat unsentimental fortgesetzt, was ihr Mann begonnen hatte: Wo keine schriftlich fixierten Texte vorhanden waren, wurden sie dank besprochener Tonbänder hergestellt und dann in diese unverwechselbare Nachlass-Collage eingefügt.« Informationsdienst Kunst »Zum Weinen traurig und zum Schreien komisch.« ÖÖ Nachrichten »Die Lücke, die Christoph Schlingensief hinterlassen hat, klafft weit. Wie weit, ist zu ermessen, wenn man ihm jetzt noch einmal in seiner autobiografischen Werkschau begegnet, die seine Witwe Aino Laberenz herausgegeben hat. Es ist ein sprunghafter, assoziativer, klargesichtiger, irrsinnig komischer Streifzug durch Momente seines Lebens – und seiner Kunst.« Märkische Allgemeine Zeitung »Aino Laberenz erhebt mit diesem Buch das “Unvollendete” zum Prinzip. So wie Christoph Schlingensief, der stets die Lücke als Glück empfand. « Welt am Sonntag »In dem Buch sind viele seiner Energieteilchen aufgefangen. Man spürt Schlingensiefs Sprachduktus, die meisten der Texte hat er in ein Mikrofon gesprochen. Beim Lesen glaubt man seine Stimme zu hören.« ZDF aspekte »Die Überfülle an Stoff wirkt in ihrer explosiven Ballung [...] so energiegeladen wie alles, was Schlingensief anpackte. Dazu trägt bei, dass die Herausgeberin Aino Laberenz sich bemühte, den Duktus der mündlichen Rede zu erhalten, der das überschäumende, bei aller gelegentlichen Melancholie elektrisierend vitale Wesen ihres verstorbenen Mannes vergegenwärtigt.« Landshuter Zeitung »Seine Genialität, Streitbarkeit und Vielseitigkeit sind klar LESBAR. WUNDERVOLL!« Wochenkurier Cottbus »Zudem müsste dieses Buch eigentlich mit einem Überdruckventil versehen sein, so konzentriert ist das „chaotische“ Geschichten- und Gedankengeflecht, das zwischen Performance, Beichte [...] und Bewusstseinsstrom mäandert. Die Überfülle an Stoff, den der Künstler loswerden wollte, wirkt in ihrer explosiven Ballung so energiegeladen wie alles, was Schlingensief anpackte. Dazu trägt wesentlich bei, dass die Herausgeberin, seine Witwe Aino Laberenz, sich bemühte, den Duktus der mündlichen Rede zu erhalten, der Schlingensiefs überschäumendes, bei aller gelegentlichen Melancholie elektrisierend vitales Wesen für den Leser erstaunlich vergegenwärtigt.« Merkur Online »Der Mann, der in seinen Inszenierungen das Chaos produktiv gemacht hat, fehlt.« SonntagsZeitung »Schlingensief rückt vieles zurecht, setzt seine Sicht der Dinge entgegen. Und lässt dabei einen Menschen sichtbar werden, der trotz aller Egomanie, Selbstliebe und Krawallfreude, trotz aller Selbstzweifel und Missverständnisse beharrlich auf der Suche nach einem inneren Frieden ist. Es ist ein schönes, berührendes und manchmal auch sehr lustiges Buch.« stern.de »_Ich weiß, ich war’s_ ist ein nachdenkliches Buch und vor allem ein des Nachdenkens-wertes. Es ist sprunghaft, in einer berückenden Weise ehrlich, es ist unfertig, zweifelnd und Fragen stellend, und es ist damit so, wie immer auch die Arbeiten von Christoph Schlingensief waren. Es steckt voller Liebe zu seinen Wegbegleitern, es ist voller Schmerz. Es ist witzig und melancholisch. Und: Es macht noch einmal dankbar, dass es einen solchen, wie ihn gab, der einen immer wieder dazu reizte, auch einmal selbst in die eigene Unzulänglichkeit hinabzusteigen, und: es macht noch einmal traurig, dass er nicht mehr da ist.« Bayern 2 »Zum Glück, muss man jetzt sagen, hat er immer ungefähr zehnmal so schnell geredet wie jeder normale Mensch. Und zum Glück konnte er in seinem letzten Jahr wenigstens noch all das loswerden, was zu diesem Buch geführt hat. Und zum Glück hat Aino Laberenz den Schmerz nicht gescheut, diese Erinnerungscollage zusammenzustellen. Wer sie liest, wird sehr vergnügt sein. Und selbstverständlich auch weinen.« Tages-Anzeiger »Entstanden ist [...] ein letzter großer und sehr Schlingensief-typischer Künstlermonolog: sprunghaft und fragmentarisch, ausufernd und mäandernd, sich selbst bezweifelnd und befragend, bissig und komisch und immer wieder auch voll Pathos predigend. Man merkt, dass es um ein Vermächtnis geht, dass Schlingensief hier noch einmal die Kontrolle über sich selbst, seine Kunst und ihre Deutung beansprucht. [...] Ungeachtet der verschieden Genres, Institutionen und Medien, durch die Schlingensief sich ausdrückte, vermittelt Ich weiß, ich war’s den Eindruck eines geschlossenen Werks.« Deutschlandradio Kultur »Es sind grandiose Geschichten, die Schlingensief erzählen kann.« Theater/Wien/Kritik »Schlingensief verstand, selbst wenn er sich dumm stellte, seine Kunst immer als Form von Exorzismus, mit dem er der Gesellschaft und noch mehr sich selbst etwas austreiben wollte: den in ihr und sich vermuteten Rassismus, die Dummheit, die Liebesunfähigkeit, die Angst. Auch dieses Buch kann man als einen Versuch sehen, sich ein letztes Mal die Träume wie die Ängste mit Worten auszutreiben. Ein letztes Mal “die Ideen in meinem Kopf explodieren zu lassen” und dabei so etwas Altmodisches wie Ruhe und Frieden zu finden. Im Wissen, dass es nichts zu heilen und auch keinen Frieden gibt. Nur, wie Christoph Schlingensief das nennt, absurde und traurige und wahre Geschichten. Dies ist eine.« FAZ »Das ist alles so dicht dran, immer noch, am Leben – traurig, wütend und schön; ein schlauer-machendes Buch!« BuchMarkt »Die Monologe, die er auf den Podien hielt, gingen in Ich weiß, ich war’s ein, auch Schulaufsätze und E-Mails münden in den Erzählstrom. Ein Mann betrachtet sein Lebenswerk, umarmt seine wichtigsten Menschen, würdigt seine Toten, aber er tut es nicht, weil er Abschied nimmt, sondern weil er noch viel vorhat und weil das Neue geplant werden muss. In diesem hellen Ton ist das Buch geschrieben. [...] Schlingensief mag nicht der geworden sein, der er sein wollte, aber er war auf dem Weg. Als er starb, zählten die Nachrufe auf, was dieser Mann den Deutschen gebracht habe und was nun unwiederbringlich verloren sei: Wagemut, Zorn, Frechheit, produktiver Wahnsinn. Das mag alles verloren sein. Aber Schlingensiefs Grinsen schwebt noch über uns. Wer dieses Buch liest, spürt es.« Die Zeit


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