Madame de Pompadour, gestorben vor 250 Jahren, ist als Maitresse von Ludwig XV. bekannt, als social climber, machtgierige Lieblingshure des französischen Königs. Richtig? Falsch, ganz falsch. Diese Frau gehörte ursprünglich zum sehr gebildeten Großbürgertum von Paris, war eine so begeisterte wie begnadete Theaterschauspielerin und Hauptberaterin des Königs, eine Art Premierministerin. Im Jahr des Todesjubiläums widmet sich Historikerin Andrea Weisbrod der Überraschung Pompadour: anhand von neun Porträts, die die smarte Politikerin im Laufe ihres Lebens am Hof in Auftrag gab, um mit Bildern ihr Image zu positionieren. Mit der Autorin können Leser nun auf Spurensuche gehen und die ikonografischen Codes dieser Bilder entziffern. Was zunächst wie bloße Gemälde einer bleichen Hofdame wirkt (die in zwei Jahrzehnten dezent älter und deutlich selbstbewusster wird), erweist sich als Schatztruhe an Infos. Warum lässt sich Pompadour am Schreibtisch porträtieren? Mit Büchern von Diderot und Montaigne? Was bedeuten die roten Türme in den Porträts? Wieso bezahlte Ludwig XV. plötzlich die immensen Spielschulden seiner königlichen Gattin? Fragen über Fragen - und etliche unerwartete Antworten.
(jv)
Die Meinungen über Madame de Pompadour sind geteilt. War sie eine machtgierige, berechnende Frau, die den willensschwachen König beherrschte und mit ihrer Verschwendungssucht den französischen Staat in den Ruin trieb? War sie eine gebildete, aufgeklärte Frau, die geschickt in die europäische Politik eingriff, die französische Wirtschaft ankurbelte und die schönen Künste förderte?
Jeanne-Antoinette de Pompadour (1721–1764) war eine der mächtigsten Frauen ihrer Zeit. Von 1745 bis 1764 lebte sie als offizielle Mätresse des französischen Königs Ludwig XV. in Versailles. Die Historikerin Andrea Weisbrod räumt mit den hartnäckigen Klischees »der Pompadour« als intriganter Geliebten eines schwachen französischen Königs auf und zeigt die Mätresse als Politikerin und Machtstrategin.
Anlässlich des 250. Todestag der Madame de Pompadour gab es zahlreiche Interviews mit Andrea Weisbrod auf WDR3, SWR2 und im RBB Kulturradio; der in zahlreichen Zeitungen abgedruckte dpa-Artikel ist u.a. beim Südkurier nachzulesen. Im August/September-Heft des Bücher-Magazins ist das Pompadour-Buch unter den (mit "grandios" bewerteten) TOP 5-Sachbüchern!
Pressestimmen:
»Das Buch vermittelt ein plastisches Bild höfischer Selbstdarstellung.«
Matthias Dusini, Falter
»In einer gänzlich unaufgeregten, immer sachdienlichen Sprache analysiert Andrea Weisbrod die Bilder und damit die subtilen Strategien eines weiblichen Aufstiegs in der Mitte des 18. Jahrhunderts.«
Gabriela Jaskulla, Deutschlandradio Kultur
»Sehr spannend!«
lady-blog.de
»[Andrea Weisbrod] entschlüsselt in klugen Analysen die Macht der Bilder«
Jörg Restorff, Kunstzeitung
»Sehr gut recherchiert und interessant zu lesen. Unbedingte Leseempfehlung für Geschichtsinteressierte!«
Gabriele von Pagenhardt, Lesen und Hören
Die Autorin vermittelt »nicht nur einen großartigen Eindruck der damaligen Zeit, sondern jedes einzelne Bild, das zudem in ausgezeichneter Qualität abgedruckt ist, erzählt eine ganz eigene, vielfältige Geschichte«
Heike Geilen, tabularasa
»Andrea Weisbrod hat ein sehr ansprechendes und informatives Buch vorgelegt.«
Heike Talkenberger, DAMALS
»(...) ein gleichermaßen unterhaltsames wie informatives Buch, das zudem noch eine Augenweide ist.«
Gertrud Lehnert, AVIVA-Berlin.de