Die neue "Queen of Crime". Das sagt jedenfalls Anna Grues Homepage über die Dänin, und keine Frage, die Grundidee ihres Buchs ist gut: Vordergründig geht es um den Mord an einer estnischen Putzfrau in einer dänischen Kleinstadt, aber bei ihren Ermittlungen stoßen Kommissar Torp und Werbefachmann Dan Sommerdahl auf ein Netzwerk aus "guten" Menschen, die bei näherer Betrachtung vielleicht doch nicht so gut sind. Leider macht die Autorin wenig aus dem Spannungspotenzial, das in dieser Ambivalenz steckt. Die Geschichte bleibt meist oberflächlich und plätschert vor sich hin. Für den Krimi-Olymp reicht das nicht. Aber nette, kurzweilige Lektüre ist es allemal.
(uk)
Sommerdahls erster Fall:
Mit ihren Krimis um den kahlköpfigen Detektiv Dan Sommerdahl führt Anna Grue Dänemarks Bestsellerlisten an. Raffinierte Fälle, Biss und Witz sind die Markenzeichen dieser Serie, bei der es um die Menschen, die Liebe und das Leben geht – das hin und wieder ein gewaltsames Ende findet.
In der beschaulichen Kleinstadt Christianssund, malerisch an einem Fjord gelegen, gibt es einen kleinen Hafen, ein schickes Villenviertel, eine hässliche Fußgängerzone – und seit Neuestem eine Leiche. In einer Werbeagentur ist die Putzfrau ermordet worden. Bei den Ermittlungen stößt Kommissar Flemming Torp sofort auf Schwierigkeiten: Keiner kennt den Nachnamen der Frau, die seit Jahren ebenso effektiv wie unbemerkt hinter den Werbern aufgeräumt hat. Torp zieht widerwillig seinen Jugendfreund, den Werbefachmann Dan Sommerdahl hinzu, der Torp vor Jahren die Freundin ausgespannt und sie geheiratet hat. Nach einem Burn-out wollte Sommerdahl seiner Branche eigentlich den Rücken kehren; nun steckt er plötzlich wieder mittendrin. Und während er gemeinsam mit Torp den Mörder jagt, muss Sommerdahl feststellen, dass seine Frau und der Kommissar sich noch immer viel zu erzählen haben …