Dunkler Wahn

Die Stalkerin, die den Psychiater Jan Forstner verfolgt, scheint eine unsichtbare Frau zu sein. Nur eins wird bald klar: Ohne Hemmungen räumt sie alles aus dem Weg, was ihren Liebeswahn zu gefährden droht. Und das sind vor allem Menschen, die Forstner sehr nah stehen oder zu nah kommen. Schon in "Kalte Stille", in dem Forstner das schreckliche Geheimnis um seinen als kleines Kind verschwunden Bruder aufklärte, hat Wulf Dorn gezeigt, wie man einen veritablen Thriller in einer deutschen Kleinstadt inszeniert. Auch jetzt gelingen ihm beklemmende Szenen, die Gedanken an eine übernatürliche Heimsuchung aufkommen lassen. Doch dann verstrickt sich sein Erzählen im Gordischen Knoten aus psychischen Grenzphänomenen, den Dorn um seinen Helden geknüpft hat. Und Gordische Knoten lassen sich bekanntlich nur lösen, indem man sie durchschlägt. So kommt der entscheidende Schritt zur Aufklärung dieses Falls doch etwas zu simpel daher. Gleichwohl ist das ein außerordentlich spannender deutscher Thriller, der uns eine bedenkliche Weisheit mit auf den Weg gibt: "Der Wahn wird stets um seine Existenz kämpfen." Bis zum blutigen Finale.

(ub)

Sie liebt. Sie lauert. Sie tötet: Ein Rosenstrauß ohne Absender. Geschenke vor der Haustür. Briefe unter dem Scheibenwischer ... Der Psychiater Jan Forstner wird von einer Unbekannten mit Liebesbezeugungen überhäuft. Anfangs glaubt Jan noch an die harmlose Schwärmerei einer ehemaligen Patientin. Doch dann bittet ihn ein Journalist um Mithilfe im Fall einer geistig gestörten Person und wird kurz darauf ermordet. Jan erkennt, dass er ins Visier einer Wahnsinnigen geraten ist. Und seine Verfolgerin schreckt vor nichts zurück.