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Liza Cody

Lady Bag

THRILLER UND KRIMIS

Informationen: , 17 €

Verlag: ARGUMENT

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Redaktion

Leser

Rezension

Liza Cody, Jahrgang 1944, hat es sich nicht im lukrativen Schreibaltenteil der Serienproduktion gemütlich gemacht. Stattdessen ist "Lady Bag" ein mitreißendes Stand-Alone-Experiment. Der Ausdruck "bag lady" bezieht sich - überheblich - auf weibliche Obdachlose. Im Englischen klingt es auch wie "ladybug", Marienkäfer, geflügelte Glücksbringer. Glück gehört jedoch nicht zu den Besitztümern der Heldin. Gedämpft von algerischem Rotem, tappt eine vom Leben deutlich verbrauchte Frau durch ihren Londoner Kiez. An ihrer Seite plagt sich die gerettete Rennwindhündin Elektra mit Arthrose herum, so wie die Obdachlose mit der Grausamkeit derjenigen, die sie um Geld anbettelt. Dabei erkennt sie eines Tages ihren Ex-Lover, den sie "Teufel" nennt. Ein finsterer Frauenausbeuter und Lügner, der sie für Jahre ins Gefängnis brachte. Als die Bettlerin am Haus von dessen aktueller Geldquelle fast totgetreten wird, kommt der Plot ins Rasen. Wie der Kopf der Ich-Erzählerin. Zu Rotweinfluchten und Krankenhausschmerzmitteln kommen nun Erinnerungen, Gespräche mit Elektra sowie extreme Entschlüsse. Den hypnotischen Erzählfluss ergänzen Gemmen wie diese: "meine schuppenhäutige, grünäugige Eifersucht".

(jv)

Kurzbeschreibung

Irre alte Schrulle mit Hund: Sie ist die Frau ohne Gesicht. Manche beleidigen sie, manche ignorieren sie. Manche geben etwas. Manche nur wegen des Hundes an ihrer Seite. Eines Abends läuft ihr in der Londoner Innenstadt der Teufel über den Weg. Statt sich zu verstecken, beschließt sie ihn zu beschatten. Eine Entscheidung, die schwerwiegende Folgen hat … Zornig, schlau, verkorkst, tragisch, witzig und (meistens) ehrlich: Die rotweingetränkte Schilderung der Baglady ist ein wilder, temporeicher Kriminalroman und ein literarischer Kommentar zur Lage, insbesondere seit der Krise. Kann eine Obdachlose verhindern, dass der Teufel noch mehr Unschuldige in den Abgrund reißt? Die Story der namenlosen Baglady ist ein Kriminalroman, ein gestochen scharfes Großstadtporträt und ein Gegenwartsdrama mit realsatirischen Momenten. Bemerkung der Verlegerin: Auf ihnen verweilt der Blick nicht so gern: Die Deckenbündel in Hauseingängen und windgeschützten Ecken sind Teil des Stadtbilds wie die kauernden Gestalten an den Konsumtempeln. Bettler. Penner. Bagladys. Hässlich und bedürftig, stören sie vielleicht den unbeschwerten Einkaufsbummel, dämpfen die Glücksversprechen der lockenden Schaufenster. Verkörpern sie doch die Kehrseite des Wohlstands … Wir leben von Tag zu Tag, von Stunde zu Stunde. Wenn wir Geld haben, essen und trinken wir. Wir horten kein Geld für schlechte Tage, weil alle Tage schlecht sind. Liza Cody, Londoner Schriftstellerin mit Gossenerfahrung, verleiht der namenlosen Pennerin eine Stimme. Es ist eine schonungslos offenherzige, komische, weinselige Erzählstimme, der man gebannt durch die verregneten Straßen folgt, tief hinein in den Schlund von London und in die Wirren eines geheimnisvollen Komplotts. Zum einen war in diesem durchnässten Sommer bei allen die Kohle knapp, und niemand bleibt gern im Regen stehen, besonders, wenn sie sich selber pleite vorkommen. Zum anderen sehen die meisten Leute nicht ein, warum sie einer Erwachsenen, die immerhin noch aufrecht gehen kann, überhaupt was geben sollen – weshalb sich die meisten von uns auf den Boden setzen, so dass wir klein und verletzlich wirken. Man sollte nie größer sein als die Leute, die man um Geld bittet. Diese abgeklärte Lady Bag war nicht immer eine Baglady. Eine ganz normale Frau geriet in die älteste Falle der Welt und wurde ruiniert. Jetzt will sie nichts mehr, nur die Gesellschaft ihrer Hündin und wenn möglich ihren gewohnten Rotweinpegel. Bis eines Tages ihr persönlicher Dämon ihren Weg kreuzt – mit finsteren Absichten, wie sie aus Erfahrung ahnt. Doch diese Geschichte erzählt sie Ihnen am besten selbst. – Else Laudan »Codys Dialoge sind immer voller Witz und Hintersinn – und hier hat sie ihre ultimative Protagonistin gefunden. Nie wurden Plattitüden so kreativ verstümmelt, wurden Pomp und Heuchelei so unwiderstehlich zerpflückt.« Mat Coward im Morning Star Presse zu Liza Cody: Lady Bag: »Man wird nicht viele Romane finden, die dermaßen originell, frisch und markant sind. Was dieses Buch zur reinen Freude macht, ist ebenso sehr die scharfe Schreibe wie das ungewöhnliche Setting.« The Morning Star »Liza Codys Name gehört auf die Liste britischer Schriftstellerinnen, die ein besonderes Talent für stilsichere, originelle literarische Kriminalromane haben.« Washington Post »Hellwach wie immer, erschreckend brisant und hochgradig glaubhaft.« Financial Times Eva-Wylie-Trilogie: »Sprühend vor Spannung, hart, schnell und witzig.« Publisher's Weekly »Von Roman zu Roman: milieugenau, witzig, ungemein spannend erzählt.« Die Zeit »Eigensinnig, schwer festzulegen, herausfordernd unabhängig, straßenscharf, witzig, weich und betörend.« The Times »Cody hat eine neue Erzählsprache entwickelt: widerborstig und sentimental, düster und komisch und immer auf dem Punkt.« Thomas Wörtche


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