Wer andern eine Bombe baut

"Dark Zone" hieß Rays Geschäft als PC-Spieleentwickler, und immer wenn ihm sein neues Leben als Lehrer, Ehemann und Vater über den Kopf wächst, flüchtet er sich in die Welt der Ballerspiele. Doch die "Dark Zone" des realen Lebens holt ihn ein: Als er einen tot geglaubten Kumpel wiedersieht, wird er zum Ziel mörderischer Attacken. In weit ausholenden Schleifen blendet Brookmyre zurück in die 1980er-Jahre der Indie-Labels und Drogen, als Ray und Simon eine Band gründeten, scheiterten und neue Wege suchten, Ray als Lehrer - und Simon als weltweit agierender Terrorist. Brookmyres Krimi ist eine böse und hochkomische Satire, der die rasante Konfrontation der früheren Collegestudenten mit den Erzählstrukturen von Videospielen aufmischt. Erstmals tritt mit der coolen Polizistin Angelique eine Ermittlerin auf, der Brookmyre in einigen Folgebänden treu bleibt. Garniert mit sehr schottischem schwarzen Humor nach dem Muster des Films "Trainspotting", blättert der Autor etliche Varianten von Jugendkultur auf, trifft und karikiert den Ton der Achtziger ebenso wie die Schulwirklichkeit heute und demonstriert den verblüffenden Nutzen virtueller Spiele für die Terroristenjagd.

(lk)

War’s das für Raymond Ash? An der Uni träumten er und sein Kumpel Simon von einer Zukunft als Rockstar, stattdessen hat er jetzt, mit Mitte 30, ein schreiendes Baby und einen neuen Job als Lehrer an der Backe – und Simon ist seit drei Jahren tot. Kein Wunder, dass Ray seinen Augen nicht traut, als er ihn am Glasgower Flughafen sieht. Und dann geschehen auf einmal Dinge, die seltsamer und brutaler sind als jedes von Rays geliebten Computerspielen. Gemeinsam mit der Polizistin Angelique de Xavia (bekannt aus Die hohe Kunst des Bankraubs) gerät er in sich immer schneller überschlagende Ereignisse, und die beiden müssen über sich hinauswachsen, um einen Terroranschlag zu verhindern, den der »neue«, sehr sehr böse Simon verüben will. Nur: was ist überhaupt das Ziel der Attacke? Die Spur führt in die schottischen Highlands …