Bonbon aus Wurst – Mein Leben
BIOGRAFIEN
Gelesen von Helge Schneider
Informationen: ungekürzte Lesung, 198 Minuten, 3 CDs, 19.95 €
Verlag: tacheles!
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Rezension
Wer schon immer mal wissen wollte, wie es war, als der Vatikan Helge Schneider verboten hat, sich während einer Tour in England einen Kinn-Bart wachsen zu lassen oder warum Helge Prinz Charles bei seiner Aktion zur Rettung des Urwaldes absagen musste oder dass Japaner den haarigen Komödianten nur seines Aussehens wegen mögen, der sollte sich Helge Schneiders zweite (!) Biografie anhören. Im Booklet erklärt er, wie es zu diesem Auswuchs an Egozentrik kam: „Ich habe 1992 bereits handgeschriebene Erinnerungen vorgelegt, die aber aufgrund meines damaligen Zeitmangels und meiner Beschränktheiten zum größten Teil auf erfundenen Lügenmärchen basierten. Jetzt ist es an der Zeit aufzuräumen.“ Und das tut er. Schonungslos. Aufrichtig. Bedingungslos. Fast zumindest …
Entweder man mag Helge Schneiders Humor und seinen Hang zum Nicht-Perfektionismus – Lacher, Versprecher, Papierblättern und sinnlose Pausen sind bei seinen Lesungen Stilmittel – oder eben nicht. Das ist die eine Sache.
Die andere aber, die nichts mit seinen Fähigkeiten als Sprecher zu tun hat, ist der melancholische und fast depressive Grundton eben dieser Geschichte. Auch wenn die Pointen sitzen und unterhalten, richtig Spaß bringt dieses Hörbuch leider viel zu selten. Man bedauert fast dieses trübsinnige und banale Leben, wie er es von seinem Fantasie-Helge-Schneider zeichnet.
(hank)