Wolkenbruchs wunderliche Reise in die
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Gelesen von Thomas Meyer
Informationen: ungekürzte Lesung, 287 Minuten, 4 CDs, 19.9 €
Verlag: Diogenes
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Rezension
Mit 25 Jahren weiß "Motti" Wolkenbruch, wie sein Leben verlaufen wird. Schließlich "wandelt der jid sein ganzes lebn lang auf einem scharf gezogenen Pfad" - von der Beschneidung bis zur "Einbündelung der Seele ins Bündel des ewigen Lebens". Gerade versucht seine mame, deren tuches (Allerwertester) so respekteinflößend ist wie ihr Temperament, ihm eine Ehefrau zu besorgen. Doch Motti schielt auf den tuches seiner Kommilitonin Laura, deren Anmut ihm die jüdische Gemeinde eng erscheinen lässt. Er müsse herausfinden, was für eine Art Jude er sei, rät ihm Onkel Jonathan beim Bier am Strand von Tel Aviv. Als ihn seine Mutter als merder der jiddischkeit vor die Tür setzt, hat er die Gelegenheit dazu.
Meyer hat nie herausgefunden, was für ein Buch er schreibt - eine Satire auf das jüdische Gemeindeleben, eine Liebesgeschichte mit Sexszenen oder die Coming-of-Age-Geschichte eines Muttersöhnchens. Es ist all das und nichts von allem ganz. Besonderen Reiz verleihen die jiddischen Einsprengsel. Eine ausgezeichnete Entscheidung, den Autor selbst lesen zu lassen. Meyers jiddisch gefärbtes Schwizerdütsch hat eine ganz eigenartige Melodie.