Mirrorscape

Mag sein, dass ich nach etlichen gehörten Fantasy-Hörbüchern des Genres überdrüssig bin. Mag sein, dass ich dadurch zu kritisch neuen Versuchen gegenüberstehe, dem Genre frischen Anstrich zu geben. Mag sein, dass ich "Mirrorscape" deswegen so unberührt verfolgt habe.
Nachwuchskünstler Mel erhält ein Stipendium an der Künstlerwerkstatt des berühmten Ambrosius Blank. Gemeinsam mit seinen neuen Freunden Ludo und Wren entdeckt er, dass die prächtigen Gemälde das Portal in eine andere Welt namens Mirrorscape sind. Als der Meister von einem Ausflug nach Mirrorscape nicht zurückkehrt, sollen ihn die drei Jugendlichen zurückholen sowie damit die Farbenwelt und die Wirklichkeit retten.  
Die Grundidee klingt frisch. Leider lässt Wilks seiner Fantasie zu freien Lauf. Zum einen beschreibt er oft so ausführlich, dass man bei den Füßen vergessen hat, wie das Gesicht der Person beschrieben wurde. Zum anderen erscheint Mirrorscape zu willkürlich und überladen - und dadurch zuweilen unfreiwillig komisch. 
Andreas Fröhlich liest, wie man ihn aus den Fantasy-Lesungen von Kai Meyer kennt: Er variiert seine angenehme Stimme, schauspielert und unterscheidet hörbar zwischen den Guten und Bösen. Wie fast alle Fantasyautoren hat auch Wilks eine Trilogie angekündigt. Mag sein, dass ich sie wegen Fröhlich zu Ende hören werde.