Echo Park

Hollywoodstars wie Samuel L. Jackson und Martin Sheen hat er gesprochen – keine Frage, Frank Engelhardt ist ein klasse Synchronsprecher. Und ein prima Sprecher für TV-Dokus und Sachhörbücher. Dumm nur, dass es sich bei „Echo Park“ um einen Thriller handelt. Seine sehr nüchterne Interpretation mit ewig gleich anmutender Coolness ist sehr gewöhnungsbedürftig.

Dass man ihm trotzdem in manchen Phasen gut zuhören kann, liegt an der stellenweise sehr interessanten Geschichte. Eine junge Frau verschwindet spurlos – ihre Leiche wird nie gefunden. Dreizehn Jahre später gesteht ein Serienkiller, die Frau getötet zu haben. Der schon damals zuständige Detective Harry Bosch wird erneut auf den Fall angesetzt. Beim Studium der alten Ermittlungsakten stößt er auf ein schmerzliches Detail: Kurz nach dem Verschwinden der Frau ging ein Anruf bei der Polizei ein, der direkt zu dem heute Geständigen geführt hätte. Bosch hätte nicht nur diesen Mord, sondern auch weitere verhindern können.

Leider verliert sich der Text bisweilen in amerikanisch-polizeitechnische Fachausdrücke, Rangordnungen und interne Ränkeleien – da kann es schon mal passieren, dass man sich nach einiger Abschweifung dabei ertappt, in Gedanken eine Einkaufsliste zusammengestellt zu haben. Insgesamt ein ordentlicher Thriller, aber es gibt bessere.