Kühlfach 4

Ein Krimi, erzählt aus der Perspektive eines Toten – das klingt durchaus originell. Doch leider haben mir der banale Plot sowie die peinlichen Sprachverrenkungen der Autorin den Spaß an diesem Hörbuch auf Dauer gründlich verdorben.

Zur Story: Der Kleinkriminelle Sascha klaut per Zufall ein Luxusauto mit einer weiblichen Leiche im Kofferraum. Kurz darauf wird er hinterrücks von einer Brücke gestoßen und landet im Kühlfach 4 der Pathologie. Saschas Seele gelingt es, mit dem Rechtsmediziner Martin Gänsewein gedanklich in Kontakt zu treten. Also machen sich beide daran, die Herkunft der Frauenleiche zu klären sowie Saschas Mörder zu schnappen.

Ingo Naujoks ist mit seinem rheinischen Zungenschlag und der leicht rauchig-verkaterten Stimme eigentlich eine gute Besetzung, um diesen Lokalkrimi einzulesen. Da stören selbst einzelne vernuschelte Silben oder falsche Wortbetonungen nicht allzu sehr. Doch leider wirkt das Buch stilistisch völlig unausgegoren. Manchmal reden die Personen unglaublich gestelzt, meistens aber dominieren zumindest bei Sascha vermeintlich witzige Wortkreationen, die letztlich nur nerven. So heißen die Ohren hier „Horchbretter“, ein Sarg ist eine „Horizontalsänfte“. Um die Autorin zu zitieren: Nicht nur angesichts der platten Auflösung „verpuffte meine Beherrschung wie ein angezündeter Furz“.

(cb)

Dr. Martin Gänsewein geht als Rechtsmediziner dem täglichen Geschäft mit dem Tod nach. Über das Seelenleben der Verstorbenen macht er sich keine Gedanken, bis ihm eines Tages die Seele des kleinkriminellen Autoschiebers Pascha ein Gespräch aufdrängt. Pascha ist stinksauer. Sein angeblicher Unfalltod war nämlich Mord, was ja allein schon eine Sauerei ist. Und jetzt muss er auch noch als Geist herumirren und seine eigene Obduktion mit ansehen! Da Martin der Einzige ist, mit dem er Kontakt aufnehmen kann, soll er ihm jetzt auch helfen, die Wahrheit ans Licht zu bringen.