Mutiert

Eigentlich ist es ja lobenswert, dass Radioropa und Jürgen Holdorf sich die Mühe machten, Ulrich Hefners Roman ungekürzt einzulesen. Denn umgekehrt ist die Gepflogenheit, Hörbücher „behutsam“ zu kürzen, eigentlich eine Unart: Hätte der Autor genauso gut kürzer sagen können, was er sagen wollte, warum hat er es nicht getan? Eine Frage, die sich bei „Mutiert“ allerdings tatsächlich stellt.

Das Setting des Thrillers ist nicht sonderlich originell: Ein heimtückisches Virus rafft im Amazonasgebiet Menschen dahin, ein – na klar – heruntergekommener Privatdetektiv macht sich in Miami auf die Suche nach einem Mann, der von seiner schwangeren Freundin vermisst wird. Zunächst gelingt es Hefner recht gut, Spannung aufzubauen. Gerade die Schauplatzwechsel, die anfangs für Abwechslung sorgen, wirken jedoch bald ermüdend: Miami, Mato Grosso, Miami, Mato Grosso, Miami … Stundenlang geht das so, ohne dass die Handlung Fahrt aufnimmt. „Mutiert“ hätte es nur gut getan, wenn die Hörbuchproduzenten den langgestreckten Text des schreibenden Polizeibeamten ein wenig zurechtgestutzt hätten. Vielleicht wäre dann auch Holdorfs routiniert gleichförmiger Vortrag inspirierter ausgefallen.

(smv)

Ein unbekannter tödlicher Virus breitet sich rasend schnell im Amazonasgebiet von Brasilien aus. Fieberhaft versucht ein internationales Team von Wissenschaftlern, seinen Ursprung zu ergründen. Eine grausame Mordserie erschüttert eine Großstadt. Welchen Zusammenhang gibt es zwischen den Ereignissen? Und was hat das spurlose Verschwinden eines amerikanischen Studenten damit zu tun?