Opfernacht

Wenn man wissen möchte, wie eine Geschichte ausgeht, heißt das dann, dass sie spannend ist? Nachdem ich mir den jüngsten Krimi von Erica Spindler angehört habe, neige ich dazu, diese Frage mit "nein" zu beantworten. Zwar gelingt es der US-Bestsellerautorin mit einer Mordserie in den kalifornischen Weinbergen meine kriminalistische Neugier zu entfachen, fesselnd aber ist das nie. Ich wüsste bloß gerne, was es mit der Entführung des Babys auf sich hat, dessen Leiche nach 25 Jahren zufällig entdeckt wird. Oder wieso sich die Mutter des Kleinen das Leben nimmt. Und warum wusste deren Tochter Alexandra nichts von ihrem Halbbruder? Weshalb kann sich Alexandra an ihre Kindheit nicht erinnern? Solche Fragen also hielten mich trotz der seichten Sprache, trotz der verkitschten Figuren, die alle in einer Neuauflage von "Falcon Crest" mitspielen könnten, bei der Stange. Umso mehr enttäuschten mich die Antworten, die dann am Ende aus dem Hut gezaubert wurden.

Susanne von Medvey verleiht den blassen Protagonisten in ihrem lebendigen, unaufgeregten Vortrag wenigstens verbal ein paar Konturen. Bloß die Männer klingen bei ihr alle gleich und übertrieben lässig.

(smv)

Als in Kaliforniens Weinbergen eine mumifizierte Babyleiche gefunden wird, führen Nachforschungen schnell zu dem kleinen Dylan Sommer. Der jüngste Spross einer angesehenen Winzerfamilie verschwand vor 25 Jahren spurlos. Die Ermittlungen geraten außer Kontrolle, als die junge Alexandra Clarkson auftaucht, deren Schicksal auf geheimnisvolle Weise mit den Sommers verknüpft ist. Bald sieht sich Detective Danny Reed mit einer Lawine aus Gewalt und Obsession konfrontiert, die er kaum aufhalten kann.