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Andreas Fröhlich

So ist „Gollum“ wohl schuld daran, dass Andreas Fröhlich in jüngster Zeit vermehrt für das Sprechen von Fantasy-Hörbüchern gebucht wird. Vermutet er jedenfalls. Neben der Vertonung von Christopher Paolinis „Eragon“, spricht er die „Wellenläufer“- und die „Wolkenvolk-Trilogie“ von Kai Meyer. Fröhlich bezeichnet sich als „Hörspieler“. „Würde ich nur lesen, wäre es nur der halbe Spaß“, erklärt er. Gerade bei den Fantasy-Geschichten drücke er meist ganz schön auf die Tube und versuche, jeder Figur mit einer anderen Stimmlage einen eigenen Charakter zu geben. „Ich brauche meine Freiheiten – aber auch einen Regisseur mit langer Leine, der mich einfängt, wenn die Pferde mal durchgehen“, berichtet er. Schließlich wolle er den Leuten nicht zeigen, wie viele unterschiedliche Stimmen er draufhabe, sondern den Text lebendig transportieren. All das ist harte Arbeit: Drei Tage habe beispielsweise das Einsprechen der aktuellen, knapp acht Stunden langen „Wolkenvolk“-Folge gedauert. Mehr als vier Stunden am Stück könne er nicht lesen, denn „dann lese ich Sachen, die gar nicht im Manuskript stehen.“

Dass Fröhlich als Sprecher längst Kultstatus genießt, verdankt er der Europa-Hörspielserie „Die Drei ???“. Seit 1978 spricht er den Bob Andrews – und füllte 2004 mit seinen beiden Co-Sprechern Oliver Rohrbeck und Jens Wawrczeck auf einer Lesetour sogar große Hallen in Deutschland. Auch wenn die Serie um drei Hobbydetektive seit einem Lizenzstreit nun „Die Dr3i“ heißt und Justus Jonas in Jupiter Jones sowie Peter Shaw in Peter Crenshaw umgetauft wurden, ist der Erfolg ungebrochen. „Wenigstens ich als Bob Andrews habe überlebt“, grinst Fröhlich und gibt zu, „dass wir die Namensänderungen erst ganz furchtbar fanden.“ Heute sei er erstaunt, wie leicht ihm die neuen Namen von den Lippen gehen. Die Erzählqualität habe ebenfalls nicht darunter gelitten, findet er. Ein Ende der Serie ist nicht in Sicht.

Über mangelnde Beschäftigung kann sich Andreas Fröhlich also nicht beklagen. Tut er auch nicht. Vieles davon ist schließlich hausgemacht. Wie seine drei Monate alte Tochter Lilly. Oder das neue gemeinsame Projekt mit seinen Kumpels Rohrbeck und Wawrczeck. Unter dem Motto „Drei Geschichten“ wurden 2006 auf einer CD und Lesetour Texte von Ambrose Bierce, Guy de Maupassant und Edgar Allen Poe vorgetragen, begleitet von sieben Musikern. Der große Erfolg ermutigte die Drei in diesem Jahr zur Fortsetzung „Drei Märchen“ (von Hans Christian Andersen), die seit März erhältlich ist. Und neben den neuen Hörbuch- und Hörspielproduktionen leiht Fröhlich noch den Hollywoodstars John Cusack, Edward Norton und Ethan Hawke seine Stimme. Bei denen würden wenigstens seine Stimmbänder nicht so belastet wie bei „Gollum“, dem er in der Ausstellung einen letzten Blick zuwirft. Aber der war es ja wert.

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