Jump to Navigation

Mit Axel Milberg und Co. im Tonstudio

Die Hörspielmanuskripte für die Wallander-Reihe schreibt Sven Stricker auf Grundlage der Drehbücher für die Fernsehfilme. Anfangs hielt er diese Aufgabe für ein leichtes Unterfangen, schließlich handelt es in beiden Fällen um Dialoge. Ein Irrtum wie er feststellen musste: "Tatsächlich sind Film- und Hörspieldramaturgie nur selten kompatibel. Viele Schnitte, Blenden, visuelle Markierungen funktionieren im Hörspiel nicht, im Film wird nur wenig erklärt - man sieht ja alles - dazu ist der filmische Rhythmus sprunghafter, Perspektiven und Schauplätze werden permanent gewechselt und gegeneinander geschnitten. Das funktioniert im Hörspiel nicht, es würde zu heilloser Verwirrung und Orientierungslosigkeit führen", lautet seine Erkenntnis. Darüber hinaus galt es, "vor allem schauspielerisch eine völlig eigene Note zu entwickeln - also nicht so zu klingen, als hätten wir einfach nur die Tonspur des Films neu synchronisiert". Für jede einzelne Szene skizziert Stricker sich im Manuskript die räumliche Anordnung der Figuren: Wer steht vor und ist daher wie zu hören? Und so lautet eine Anweisung, die er an diesem Tag Axel Milberg gibt: "Thuressons Mutter steht hinter euch, das musst du mitspielen. Und dann, wenn die Tür sich öffnet, ändert sich die Perspektive."

Einer, dessen Perspektive sich heute auf jeden Fall auch geändert hat, ist Marc Wohlgemuth. Als wir an dem langen Tisch mit den Tellern von Obst, Mini-Schokoladen und Gummibärchen sitzen, an dem die Sprecher sich bei ihren Pausen einfinden, und wir uns über seinen Auftritt unterhalten, erzählt er: "Ich war super angespannt - aber ich hätt's mir nie so vorgestellt, wie aufgenommen wird mit so vielen Leuten. Wie die Schauspieler so in eine Szene reinwachsen." Reinwachsen? "Ja, wie sie vom Regisseur die entsprechenden Anweisungen kriegen, so nach und nach. Und wie die Schauspieler dann immer akzentuierter darauf reagieren und darauf eingehen, das fand ich schon beeindruckend. Man stellt sich das immer so vor: es gibt einen Text, der wird eingesprochen und fertig. Aber dass das wirklich so eine gespielte Szene ist, nur ohne Spiel, das finde ich schon interessant."

Als besonders angenehm hebt Marc die gelöste Atmosphäre im Studio hervor. Er ist beeindruckt, wie freundlich und ungezwungen ihm die Sprecher begegnen: "Man kennt die Leute aus dem Fernsehen und dann sitzt man hier zusammen mit denen an einem Tisch - das brennt sich schon irgendwie ein." Und damit, dass er im Booklet der neuen Folge auch namentlich aufgeführt sein wird, damit hat Marc überhaupt nicht gerechnet. Zu rechnen ist daher damit, dass "Bilderrätsel" unter seinen mehr als 1.000 Hörspielen einen Ehrenplatz erhält.
 

Weitere Hörbücher von Henning MankellWeitere Hörbücher mit Axel MilbergWeitere Hörbücher mit Ulrike C. Tscharre

Themenwelten

Senioren, Greise, Silver Surfer

Senioren, Greise, Silver Surfer

Alte Menschen in der Literatur

Vom Eise befreit

Vom Eise befreit

Frühlingsliteratur

Über das Denken

Philosophie für Kinder

Von Geburt an Philosophen

Wer sind die anderen?

Afrika

Der so genannte dunkle Kontinent

Familiengeschichten

Vater, Mutter, Kind, Krieg

Familiengeschichten

Wirtschaftskrisenwerke

Wirtschaftskrisenwerke

Über Gier und Risiko