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Wolfgang Herrndorf

Bilder deiner großen Liebe

ERZÄHLUNGEN UND ROMANE

Informationen: , 16.95 €

Verlag: Rowohlt

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Rezension

Isa, jenes verschrobene, schmutzige, aber für die beiden Protagonisten von Herrndorfs "Tschick" ungemein interessante Mädchen von der Müllkippe, ist die Heldin seines letzten, Fragment gebliebenen Romans. Es ist ihre Geschichte, die er hier erzählt, eine berührende, eine manchmal verträumte, manchmal berückend klare Geschichte. Sie wandert durchs Land wie die Sterne, merkt sie irgendwann einmal an. Ziellos, losgelöst von allem, ihre Vergangenheit hinter sich lassend und sich selbst suchend. Aus der Psychiatrie ist sie abgehauen, man merkt, dass sie nicht in diese Gesellschaft passt. Sie gehört nicht dazu, nicht zu dem Binnenschiffer, nicht zum Lastwagenfahrer oder zu jenem Schriftsteller, den sie auf ihrer Reise trifft. Isa ist fern der Realität, das aber im besten Sinne, sie ist liebenswert und unnahbar zugleich, behutsam folgt man ihren Gedanken. Dass Isa eine grandiose Figur ist, merkte man bereits in "Arbeit und Struktur", Herrndorfs Blog. Auch durch ihn geisterte die Isa-Figur, man konnte erkennen, welche Faszination sie auf den Autor ausübte, und ein wenig hoffte man, dass das immer wieder angesprochene Fragment tatsächlich doch nicht vernichtet werden würde. Es wäre uns etwas entgangen, eine großartige Protagonistin, ein wunderbares Buch.

(as)

Kurzbeschreibung

Ein Mädchen steht im Hof einer Anstalt. Das Tor geht auf, das Mädchen huscht hinaus und beginnt seine Reise, durch Wälder, Felder, Dörfer und an der Autobahn entlang: «Die Sterne wandern, und ich wandre auch.» Isa heißt sie, und Isa wird den Menschen begegnen – freundlichen wie rätselhaften, schlechten wie traurigen. Einem Binnenschiffer, der vielleicht ein Bankräuber ist, einem merkwürdigen Schriftsteller, einem toten Förster, einem Fernfahrer auf Abwegen. Und auf einer Müllhalde trifft sie zwei Vierzehnjährige, einer davon, der schüchterne Blonde, gefällt ihr. An dem Roman über die verlorene, verrückte, hinreißende Isa hat Wolfgang Herrndorf bis zuletzt gearbeitet, er hat ihn selbst noch zur Veröffentlichung bestimmt. Eine romantische Wanderschaft durch Tage und Nächte; unvollendet und doch ein unvergessliches Leseerlebnis. «Ich halte das Tagebuch wie einen Kompass vor mich hin. Pappelsamen schneien um mich herum, und der süße Duft der Lichtnelken strömt durch die Nächte. Ich sehe einen Wald, aus dem vier hohe Masten aufragen über die Baumwipfel. Am Waldrand steht eine kleine Hütte, die Teil eines Wanderwegs ist, wie drei eingekastelte Zeichen verraten. Ein schwarzer Gedankenstrich, eine gelbe Schlange, ein rotes Dreieck. Mein Name.» Stimmen zum Buch: Wolfgang Herrndorfs nachgelassener Roman "Bilder deiner großen Liebe" ist ein ergreifendes Fragment. Er gehört in die Liga der weltberühmten Außenseiterromane. (Iris Radisch, Die Zeit) Und wie bei seinem Meisterwerk, dem Wüstenroman "Sand", hat man hier bei der Lektüre der knapp 130 Seiten den Eindruck, dass dieses Buch in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur seinesgleichen sucht, ja, dass es einzigartig ist - so kaputt, krank und daneben einerseits, gerade bezüglich der Dialoge. So voller Poesie, Schönheit, Traumverhangenheit, Trauer, Strahlkraft und auch Komik andererseits. (Gerrit Bartels, Tagesspiegel) "Bilder deiner großen Liebe" gehört schon jetzt in die Reihe jener Werke der Literatur, die den Begriff des Fragments umgewertet haben. Wie Franz Kafkas unvollendete Romane oder Georg Büchners "Woyzeck" haben sie aus dem, was vormals der Name eines Makels war, einer defizitären Form, ein eigenes literarisches Genre begründet. (Christopher Schmidt, Süddeutsche Zeitung)


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