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Richard Yates

Cold Spring Harbor

ERZÄHLUNGEN UND ROMANE

Informationen: , 19.99 €

Verlag: DVA

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Redaktion

Leser

Rezension

Die Familie galt in den Romanen von Richard Yates noch nie als heimeliger Rückzugsort - auch wenn die Protagonisten sich immer danach sehnen. Der letzte vollendete Roman des amerikanischen Schriftstellers liefert gleich mehrere Beispiele für die vielfältigen Schwierigkeiten in diesem komplexen Beziehungsgeflecht. Da ist, im Jahr 1942, die Familie Shepard in ihrem bescheidenen Haus auf Long Island. Vom eigenen beruflichen Misserfolg enttäuscht kümmert sich Charles rührend um seine seit Jahren psychisch labile Frau Grace. Mit Sorge blicken sie auf ihren halbwüchsigen Sohn Evan, lange Zeit ein Tunichtgut. Als Charles und sein Sohn die Familie Drake kennenlernen, verliebt sich Evan in deren schöne Tochter Rachel. Schon bald darauf heiraten die beiden. In der neuen Lebenssituation zusammen mit Rachels jüngerem Bruder und ihrer Mutter Gloria in einem baufälligen Haus zeigen sich auch in dieser Familie sehr schnell Risse und Brüche. Nahezu alle Figuren des 1992 verstorbenen Schriftstellers, der heute zu den wichtigsten amerikanischen Autoren des 20. Jahrhunderts zählt, fühlen sich als vom Schicksal Betrogene und Vernachlässigte. Wie sie sich mit falschen Hoffnungen auf ein besseres Leben und nicht selten mit unzähligen Gläsern Martini mühsam durchwursteln, zeigt Yates mit knappen Mitteln.

(sti)

Kurzbeschreibung

Charles und Grace Shepard leben in den 1940er-Jahren im Städtchen Cold Spring Harbor auf Long Island. Sie sorgen sich um Sohn Evan, der nach einer wilden Pubertät und einer früh gescheiterten Ehe nicht recht auf die Beine kommt. Da lernen sie zufällig Familie Drake kennen. Während die trinkfreudige Mutter Gloria Charles anhimmelt, der für sie den Lockruf des »alten Geldes« verkörpert, verliebt sich Evan in Glorias Tochter, die stille, schöne Rachel. Nach einer kurzen Verlobungszeit heiraten sie, doch das Haus in Cold Spring Harbor müssen sie sich mit Gloria teilen ... Ein Roman über Väter und Söhne, Mütter und Töchter, die Liebe und die Fehler der Jugend. Meisterhaft und mit nur wenigen Pinselstrichen gelingt es Richard Yates, »einem der wichtigsten amerikanischen Autoren des 20. Jahrhunderts« (FAZ), psychologische Fallstricke, Lebenslügen und Selbstbetrug im Amerika der 1940er-Jahre aufzudecken – und dabei doch immer auch ein Herz für seine Figuren zu haben.


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