Bekenntnisse eines jungen Schriftstellers
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Informationen: , 19.9 €
Verlag: Hanser
Rezension
Umberto Eco ist achtzig. Der Schriftsteller Umberto Eco hingegen ist, da der erste Roman des Semiotikers 1980 erschien, mit 32 noch ziemlich jung. „Bekenntnisse eines jungen Schriftstellers“ ist die Verschriftlichung einer Vorlesungsreihe, die Eco im Oktober 2008 gehalten hat. Unter dieser ungefähr gehaltenen Überschrift versucht Eco sich an einer Definition des Begriffs „kreatives Schreiben“, ergründet, warum wir den Tod Anna Kareninas unter Umständen tiefer betrauern als den einer realen Verwandten und erklärt Grundlagen der Zeichentheorie – unter anderem. Diesem Buch fehlt der innere Zusammenhang. Was hinter der nächsten Überschrift wartet, ist unvorhersehbar. Bei einem Roman wäre das gut, bei einem theoretischen Werk lässt es den Leser seltsam unbefriedigt zurück. Dabei stellt Eco interessante Fragen, etwa die, ob die Aussage „Hitler erschoss sich in einem Bunker“ wahrer oder weniger wahr sei als die Aussage „Anna Karenina warf sich vor einen Zug“. Immer wieder nimmt Eco auf das eigene Schaffen Bezug, erzählt, wie aus einer Idee eine Figur entsteht und aus einem Raum eine Handlung, wie er recherchiert und wie seine Leser ihn interpretieren. Diese Schilderungen sind durchweg erfreulich.
(ed)Kurzbeschreibung
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