Anwalt Joachim Vernau hat keine Ahnung, wo seine Freundin Marie-Luise ist, als er von einer schnippischen Anwältin aus Polen aufgefordert wird, sie zu kontaktieren. Kurz darauf erfährt er von dem internationalen Haftbefehl wegen Mordes gegen sie. Auch Vernaus Kumpel Jacek sitzt wegen dieses Mordes in Polen in U-Haft. Vernau, bis über die Legalität hinaus solidarisch, nimmt sich des Falles an, der bis zur Vertreibung Deutscher aus Schlesien 1945 zurückreicht. Herrmanns Figuren sind fesselnde Charaktere, wenn dann noch ein dramatisches Kapitel deutsch-polnischer Geschichte dazukommt, gibt es keinen Grund, den Krimi wegzulegen, bevor nicht die letzte Seite gelesen ist.
(md)
Verschollene Briefe, eine alte Familiengruft und ein grausamer Mord –
Anwalt Vernau kommt einem düsteren Geheimnis auf die Spur:
Einige Jahre sind vergangen, seit Anwalt Joachim Vernau den Drahtziehern eines Mordkomplotts das Handwerk gelegt hat. Auch die gemeinsame Kanzlei mit seiner Ex-Partnerin Marie-Luise ist längst Geschichte. Bis ihn ein Hilferuf aus Polen erreicht: Jazek, der gemeinsame Freund aus längst vergangen Tagen und durchzechten Nächten, sitzt mit einer Mordanklage im Gefängnis und beteuert seine Unschuld. Vernau ist entschlossen, Jazek zu helfen, und reist nach Polen. Versunkene Gräber auf einem alten Friedhof sind die erste Spur. Verlorene Briefe und vergessenes Leid ziehen Vernau immer weiter hinein in den Strudel der Ereignisse des Jahres 1945. Flucht und Vertreibung, Ende und Neuanfang - damals kreuzten sich die Schicksale von Tätern und Opfern, und Entsetzliches geschah. Doch erst Generationen später steigt das Grauen noch einmal aus dem Grab, und wer sich ihm entgegenstellt, muss sterben.
„Spannend erzählt, intelligent konstruiert und vor allem mit einem der charmantesten Helden der aktuellen deutschen Kriminalliteratur versehen“
krimiblog.blogspot.de (01.05.2014)