Robert Enke - Ein allzu kurzes Leben
BIOGRAFIEN
Gelesen von Matthias Brandt
Informationen: gekürzte Lesung, 474 Minuten, 6 CDs, 22.95 €
Verlag: tacheles!
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Rezension
Auf kluge wie umsichtige Weise verzahnt Ronald Reng die wechselhafte Karriere Robert Enkes mit dem Werdegang seiner seelischen Verfassung. Es entsteht das Bild eines verletzlichen und leisen Menschen, der leicht unter Druck zu setzen war, der nach den Negativ-Erfahrungen beim FC Barcelona fast an den rauen Seiten des Fußballgeschäfts gescheitert wäre, aber auch im selben Milieu Zuwendung, Verlässlichkeit und stabile Freundschaften fand. Ohne Klischees zu bedienen, klärt Reng über Verlaufsformen der Krankheit Depression auf, die Enke schließlich in den Tod trieb. Das ist weiterführend und außergewöhnlich spannend geschrieben. Reng verfügt über beachtliche literarische Qualitäten, hat poetische Einfälle, rafft und legt dann wieder die Lupe über Schlüsselmomente. Minutenlang und im Reportagestil wird z.B. jene Pokal-Niederlage von Barcelona gegen einen Drittligisten erzählt, die Enkes Karriere vorübergehend aus dem Gleis brachte. Und Ängste in ihm offen legte, die seine Psyche wohl schon immer grundiert hatten.
Über all das legt Sprecher Matthias Brandt eine bewölkte, den Hörer bannende Grundstimmung. Stellenweise aber, beim Rezitieren von Tagebucheintragungen Enkes, wird sein Ton allzu bedrückt und schmerzverbrämt. Leider wurde gekürzt. Von den 474 Minuten ist aber dafür jede ihre Zeit wert.
(mms)Kurzbeschreibung
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