Das Mädchen meines Herzens

Walter Kreye zu lauschen, ist eigentlich immer ein Genuss. Er gehört zu der  Stimme klingt mit ihrem sympathischen Timbre geradezu verführerisch angenehm. Das kommt auch dem Roman des Inders Buddhadeva Bose zugute. Diese zauberhafte Geschichte über erste Liebe und erstes Liebesleid, erzählt in Rückblenden aus der Sicht von vier älteren Männern viele Jahre danach, ist erst jetzt, 60 Jahre nach seinem Erscheinen in Indien, auch in Deutschland verlegt worden. Vier Männer warten gemeinsam auf einen Zug, gefangen in einer kalten Nacht am Bahnhof einer Kleinstadt. Beim Anblick eines Liebespaares werden Erinnerungen in den vier Männern wach, die sich gegenseitig ihre Geschichte der ersten wahren Liebe erzählen. Ein wunderbares Buch und Hörbuch, gefühlvoll und zugleich ironisch, nostalgisch und zugleich humorvoll. Erzählen zählt zu den ältesten Traditionen der Menschheit, und hier wird das Erzählen zu einem wärmenden Feuer erinnerter Leidenschaften und schmerzvoller Verluste, die das Leben der vier Männer geprägt, überschattet, aber nicht gänzlich jede Hoffnung zerstört haben. Walter Kreye at his best - und man merkt dem Hörbuch an, dass er selbst große Freude hatte, diesen Stoff zu interpretieren.

(mvs)

Ein bitterkalter Winterabend auf dem Bahnhof einer indischen Kleinstadt: Vier einander unbekannte Herren müssen die Nacht im Warteraum verbringen. Sie hängen ihren Gedanken nach - als plötzlich die Tür aufgeht und ein verliebtes junges Paar zu sehen ist. Dieser kurze Augenblick verändert etwas: Erinnerungen an längst vergangene Tage kommen auf, und die vier beginnen ein Gespräch über das Glück. Sie vertreiben sich die langen Stunden mit Geschichten über ihre erste Liebe. Als im Morgengrauen der Letzte von ihnen endet, schließt der Leser einen der schönsten Liebesromane des 20. Jahrhunderts.