Lolita
ERZÄHLUNGEN UND ROMANE
Gelesen von Ulrich Matthes, Natalie Spinell-Beck
Informationen: Hörspiel, 150 Minuten, 2 CDs, 14.95 €
Verlag: Der Hörverlag
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Rezension
"Sie war Lo, einfach Lo, am Morgen, ein Meter 47 auf einem Strumpf stehend. Sie war Lola in Hosen, Dolly in der Schule, Dolores auf amtlichen Formularen. Aber in meinen Armen war sie immer Lolita." So vielschichtig wie das Bild der jungen Dolores Haze in den Augen ihres Stiefvaters, Entführers, Liebhabers, Vergewaltigers Humbert Humbert ist Nabokovs ganzes Buch. Entsprechend oft ist es interpretiert und missverstanden worden. Humbert, der aus dem Gefängnis von seiner zwei Jahre währenden Zickzackfahrt durch Nordamerika in Begleitung des "Nymphchens" berichtet, ist ein kluger, aber unzuverlässiger Erzähler.
Walter Adler erliegt nicht der Versuchung, das Werk zu vereindeutigen. Indem er die Szenen so montiert, dass sie sich übereinander schieben wie Schatten, übersetzt er Humbert Humberts zerrüttete Erzählung ins Hörspiel. Ulrich Matthes interpretiert den labilen Literaturwissenschaftler überaus treffend. Natalie Spinell-Beck als Lolita klingt so kindlich, dass ganz klar wird, dass es sich hier nicht um eine Liebesgeschichte, sondern um Missbrauch handelt, dass diese Zwölfjährige die Verführerin spielt und warum sie vor dem Mann, der sie in Besitz nimmt, fliehen muss. Nur Leslie Malton, die Lolitas Mutter spricht, übertreibt deren Hysterie. Sie zu bremsen, wäre Adlers Aufgabe als Regisseur gewesen.
(ed)Kurzbeschreibung
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