Lauter Lyrik: Goethe

 „Dankst du dann, am Blick dich weidend / Reiner Brust der Großen, Holden / Wird die Sonne, rötlich scheidend / Rings den Horizont vergolden.“ Das ist ein wunderschöner letzter Vers für eine CD mit Gedichten des großen Goethe, gelesen von der rauchigen Stimme Christian Brückners. Er ist einer der besten Interpreten dieser Lyrik-Sammlung, da er seine Stimme je nach Inhalt des Gedichtes formt. Mal aufgeregt wie im „Zauberlehrling“ und mal zart wie in den letzten Zeilen der CD, die am Anfang dieser Rezension stehen.

Wer so viel geschrieben hat wie Goethe, braucht viele Stimmen, um die Vielfalt seines Werkes hörbar werden zu lassen. Und diese Vielfalt findet man auf der Auskopplung mit 32 Gedichten des bedeutendsten deutschen Lyrikers.

So sind Ulrich Matthes' Interpretationen von „Erlkönig“ oder „Auf dem See“ beeindruckend, da es ihm gelingt, mit ausdrucksvoller Stimme und passgenauer Betonung jede Emotion aus den Zeilen herauszuarbeiten.

Ebenso gekonnt interpretiert Jürgen Holtz Goethes Worte am Ende der CD. Mal ruhelos, mal ruhig gelingt es ihm, den Kern der Gedichte klar herauszuarbeiten. Einige andere Sprecher dieser Sammlung hätten sich diese Intensität ebenfalls zu eigen machen sollen – überdies hätten einige von Goethes Gedichten aus Kindertagen den Lyrikbogen noch etwas runder gemacht.

(pk)

260. Geburtstag am 28. August. Zum Jubiläum als Einzel-Auskopplung. Aus Lauter Lyrik, der größten akustischen Anthologie deutschsprachiger Lyrik, die es je gab, 32 Gedichte: Es schlug mein Herz, Wandrers Nachtlied, Maifest, An den Mond, Prometheus, Gingo biloba, Erlkönig, Mignon und viele andere werden von einigen der besten deutschsprachigen Interpreten vorgetragen.