Das Mädchen seiner Träume – Commissario Brunettis siebzehnter Fall
THRILLER UND KRIMIS
Gelesen von Jochen Striebeck
Informationen: ungekürzte Lesung, 610 Minuten, 8 CDs, 29.9 €
Verlag: Diogenes
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Rezension
Dies ist eines der wenigen Hörbücher, bei dem die Pressestimme auf dem Cover sofort verrät, was einen erwartet. Nämlich eine Geschichte, in der die Frage, wer der Mörder ist, zur Nebensache gerät. Die Stimme von Jochen Striebeck, verbunden mit den detailreichen Schilderungen Leons, ziehen den Hörer langsam in die Geschichte hinein: von der Beerdigung der Mutter Brunettis, über das Gespräch mit einem Priester, der dessen Hilfe braucht, bis zum eigentlichen Fall.
Brunetti und sein Kollege Vianello fischen die Leiche eines 11-jährigen Mädchens aus dem Kanal. Brunetti ist erschüttert und wird selbst in seinen Träumen von dem Mädchen heimgesucht. Seine Ermittlungen führen ihn in ein Roma-Lager außerhalb der Stadt und mitten ins Schweigen.
Auch wenn der eigentliche Fall erst nach mehreren CDs beginnt und Leons politische Reflexionen manchmal etwas langatmig sind, sorgt Siebeck dafür, dass es interessant bleibt. Er verleiht zwar nicht jeder Figur ihre eigene Stimme, aber er moduliert sie dort, wo es notwendig ist, etwa wenn Brunetti und seine Frau Paola ihre ironischen Spitzen austeilen. Er macht es vorsichtig und klug. Das passt zum Roman, der einmal mehr zeigt, das Leon eine intelligente Erzählerin ist. Leider führen ihre Handlungsstränge nicht sauber auf ein Ende zu, und der Kriminalfall wird zu sehr zur Nebensache.
(pk)