Lasset die Kinder zu mir kommen
THRILLER UND KRIMIS
Gelesen von Jochen Striebeck
Informationen: ungekürzte Lesung, 588 Minuten, 8 CDs, 29.9 €
Verlag: Diogenes
Rezension
Man muss die detaillierte Erzählweise der Donna Leon schon lieben, um sich in ihrem Venedig wohl zu fühlen. Es ist eine Welt, in der sich Krimifans auskennen, denn es ist der 16. Fall der Bestsellerautorin, der uns über die Dauer von acht CDs allerdings viele Längen beschert. Hätte man den Fall verdichtet, wäre es ein mitreißender Krimi geworden, denn die Thematik bietet spannenden Stoff.
Es ist die Geschichte des Kinderarztes Gustavo Pedrolli, der illegal ein Kind adoptiert, das er als sein eigenes, uneheliches ausgibt. Als schwer bewaffnete Carabinieri nachts seine Wohnung stürmen und ihm sein 18 Monate altes Baby entreißen, bekommt Brunetti es mit einem komplexen Fall zu tun, der ihn auch emotional bewegt. Ein unerfüllter Kinderwunsch und seine Konsequenzen schlagen gerade im kinderlieben Italien besonders hohe Wellen.
Jochen Striebeck liest die Kriminalgeschichte in gemächlichem Tempo und mit einer Stimme, die manchmal feine Ironie versprüht und damit die ruhige Arbeitsweise des beliebten Commissarios trifft. Einige der auftretenden Personen bekommen von Striebeck eine eigene, unverwechselbare Stimme, die der Geschichte gut tun und sie besser als die Vorlage macht.
Da stört es auch nur wenig, dass man Striebeck blättern, und mit dem Stift über das Papier kritzeln hört.
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