Der falsche Preuße
THRILLER UND KRIMIS
Gelesen von Devid Striesow
Informationen: ungekürzte Lesung, 697 Minuten, 2 CDs, 19.99 €
Verlag: HarperCollins
Rezension
München, Ende des 19. Jahrhunderts: Wilhelm von Gryszinski, Preuße und seit Kurzem Sonderermittler bei der bayerischen Polizei, flaniert durch Prachtstraßen und genießt auf dem Viktualienmarkt die Köstlichkeiten seiner neuen Heimat. Als am Ufer der Isar eine Leiche gefunden wird, ist es mit der bayerischen Gemütlichkeit auf einen Schlag vorbei. Gryszinski will den Fall mit den noch neuen Methoden der Kriminalistik lösen und stürzt sich in die Ermittlungen. Die Indizien führen ihn zu Eduard Lemke, einem nicht gerade auskunftsfreudigen Landsmann und Emporkömmling. Als sich dann noch der preußische Gesandte einschaltet und es plötzlich um Hochverrat geht, muss Gryszinski schnell einen Täter präsentieren. Aber seine Auftraggeber warten vergebens darauf, dass der Fall endlich Fahrt aufnimmt – ebenso wie die Hörer. Die Geschichte zieht Schleifen, verliert sich in Details, bis sie in einen müden Showdown und eine reichlich konstruierte Auflösung des Kriminalfalls mündet. Fürs Hörbuch hätte die Handlung gut etwas gestrafft werden können. Vielleicht wäre dann auch Devid Striesows Interpretation weniger gleichförmig und dafür lebendiger ausgefallen.
(akm)