Der Federmann

Ein Krimidebüt, das sich an alle möglichen Standards klammert. Da ist der Serienkiller, da sind grausam zerstückelte Frauenleichen und mit Nils Trojan ein Ermittler, der private Probleme mit sich herumschleppt. Gejagt wird mit dem Federmann ein Psychopath, der seine blonden Opfer in einer Vogelmaskerade malträtiert, garniert mit zerrupften toten Vögeln, als Vorboten drohenden Unheils. Bentow macht vieles ganz passabel, lässt Trojan und sein Team geschickt in Sackgassen laufen, baut ordentlich Grauen auf und auch die Spur, die letztlich zum Täter führt, wird detektivisch anregend freigeschaufelt. Auch wenn der Fall durch immer neue Morde in die Länge gedehnt wirkt, wird doch zügig erzählt. Aber letztlich bleibt der Krimi in geläufigen Mustern gefangen und das Finale geradezu hanebüchen.

Axel Milbergs Kraft des ruhigen Erzählens, die selbst in den vielen Zuspitzungen nicht hochpeitscht, eine leise Melodie, die beim Zuhören kitzelt und sein langer Atem lassen die erzählerischen Längen verschwinden. Nur eines kann Milberg bei all seinem mimetischen Vermögen nicht: Frauen in Angst und Verzweiflung eine glaubwürdige Stimme geben. Nur eine kleine Schwäche angesichts einer famosen Vertonung.

(mms)

Berlin Kreuzberg: Eine junge Frau wird bestialisch hingerichtet und mit Federn und einem toten Vogel bedeckt. Kommissar Nils Trojan hat kaum Zeit die Ermittlungen aufzunehmen, da schlägt der "Federmann" erneut zu. Als Lene, die kleine Tochter des zweiten Opfers, spurlos verschwindet, beginnt ein gefährlicher Wettlauf mit der Zeit. Axel Milberg (u.a. "Der Feind im Schatten"), gibt diesem ungewöhnlichen Kommissar, der bei der Ermittlung bis an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit geht, eine unverwechselbare Stimme.