Fischnapping

Skurril, echt britisch, makaber: So werden Tim Bindings Krimis gerne beschrieben. Der Titel seines neuesten Werkes passt dazu ebenso wie das Cover mit blubberndem Edelkarpfen. Und tatsächlich hält "Fischnapping" etliche bizarre Wendungen bereit.

Die Geschichte handelt von Al, einem Mann, der vier Jahre für einen Mord, den er nicht begangen hat, hinter Gittern saß. Unschuldig ist er trotzdem nicht. Denn auch wenn er seine uneheliche Tochter nicht tötete, so hat er an dem Tag, an dem sie starb, doch eine Frau von einer Klippe gestoßen. Wen, weiß er bis heute nicht. Nur, dass es seine Exfrau, die es hätte sein sollen, nicht war, merkte er schon damals, als sie nach der Tat zuhause auf ihn wartete. Jetzt holt sie ihn aus dem Knast, gemeinsam mit ihrer neuen Freundin, die den Karpfenliebhaber dazu zwingt, einen Koi zu entführen. Ausgerechnet da taucht auch noch Als Tochter Carol auf, die von all dem, und noch einigem mehr, nichts wissen darf.

Wenn Bernd Stephan das mit tiefer, markanter Stimme im düsteren De-Niro-Tonfall vorliest, klingt das weniger nach schriller Krimikomödie als nach einer augenzwinkernden Hommage an die zwielichtigen Helden alter Hardboiled-Stories und den Film-Noir. Lustig und schräg ist das schon auch, aber vor allem spannend bis zum bitteren Ende.

(smv)

Nach vier Jahren unschuldig hinter Gittern atmet Karpfenfreund Al wieder die süße Luft der Freiheit. Doch zurück in der Heimat, der rauen englischen Küstenidylle, holt ihn seine Vergangenheit wieder ein. Die Freundin seiner Exfrau erpresst ihn mit einer Koi-Entführung. Seine Tochter Carol setzt alles daran, ihn für den unaufgeklärten Tod ihres Verlobten zur Rechenschaft zu ziehen. Und als ob das nicht genug wäre, steht Al immer noch vor der Frage, wen er damals vom Kliff geschubst hat. Unschlagbar komisch und herrlich abgebrüht bringt Sprecher Bernd Stephan den zweiten Krimi von Erfolgsautor Tim Binding zu Gehör und lädt zum Abtauchen in die Tiefen der menschlichen Seele ein. Ein Glanzstück britischen Humors! Das gleichnamige Buch ist im Mare Verlag erschienen.