Steinroller

Drogenhandel, Korruption, Mord - schenkt man Martin Lassbergs Zeitreise in die früheste Epoche der Menschheitsgeschichte Glauben, kämpften die Steinzeitmenschen mit den gleichen Problemen wie ihre Nachfahren eine Million Jahre später. Den vermutlich ersten Mord der Menschheitsgeschichte soll der Höhlenmaler Steinroller aufklären, der nach der Entdeckung des Toten von seinem Vater, dem Sippenführer namens Felsschmetterer, kurzerhand zum Kommissar ernannt wird. Zugegeben, anfangs dachte ich: Was soll der Nonsens? Aber nach kurzer Zeit wurde mir klar, dass zwei Dinge das Hörbuch zum Geheimtipp machen. Erstens: Lassberg gelingt es schnell, mit animalischer Kultiviertheit und zweideutigem Wortwitz den Hörer ins Geschehen zu ziehen. Zweitens: Aljinovic macht mit seiner multiplen Persönlichkeitsstörung im stimmlichen Sinn das Hörbuch zum grandiosen Ein-Mann-Hörspiel. Für Nebenrollen wie Felsschmetterer, Steinrollers Gehilfe Otterfang oder den Lendenschurzmacher Pilu feuert der Schauspieler Tonlagen aus seinem Körper hervor, bei denen ich zweimal hinhören musste, ob es wirklich Aljinovic ist. Keine Frage: Das Debüt schreit nach einer zweiten Reise in die Steinzeit.

(ole)

Ein ziemlich platt gewalzter Mann liegt in der Steppe. War’s ein Mammut oder hat da ein Jäger mit der Keule zugeschlagen? Für Kommissar Steinroller sieht die Sache nach Mord aus. Doch wer glaubt schon einem Sippenmitglied, das lieber seinen Höhlenmalereien nachgeht, als zu jagen, und das zudem mit Grips gesegnet ist? Zumindest für Weichhaar, die smarte Frau an seiner Seite, ist Intelligenz sexy. Und so macht sich Steinroller mit ihr und seinem grobschlächtigen Assistenten daran, herauszufinden, wer den eigenen Stamm bedroht. Die urkomische Aufklärung des ersten Mordfalls der Menschheitsgeschichte – gelesen von Star-Sprecher Boris Aljinovic.