Totenstille im Watt
THRILLER UND KRIMIS
Gelesen von Klaus-Peter Wolf
Informationen: gekürzte Lesung, 344 Minuten, 4 CDs, 20 €
Verlag: GoyaLiT
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Rezension
Dr. Sommerfeldt, der freundliche Landarzt aus dem ostfriesischen Norddeich, führt ein Doppelleben. Wenn er sich nicht gerade um die Sorgen und Nöte seiner Patienten kümmert oder mitten in der Nacht auf dem Rad unterwegs zu einem Hausbesuch ist, zieht er sich eine Teufelsmaske über und mordet und foltert, was das Zeug hält. Unschuldig freilich sind seine Opfer nicht. Sie misshandelten Kinder und Frauen und haben es in Sommerfeldts Augen deshalb auch nicht anders verdient. Darauf, dass sich der Autor aus dieser banal linearen Selbstjustizlogik seines Ich-Erzählers löst, wartet man vergebens. Hauptkommissarin Ann Kathrin Klaasen taucht in diesem Auftakt zu einer neuen Krimireihe nur am Rande auf. Alles dreht sich um Sommerfeldt, einen selbstgerechten, biederen "Dexter"-Abklatsch. Vor- und Nachteile einer Autorenlesung halten sich in Wolfs Vortrag die Waage. Man muss kein Logopäde sein, um zu hören, dass er mit manchen Lauten arg zu kämpfen hat. In einigen Passagen klingt er zudem geschwätzig märchenonkelhaft. Meistens aber wirken die lustvolle Freude und der ironische Unterton, mit denen er durch seine Geschichte fliegt, wunderbar ansteckend.
(smv)