Sieben beste Tage

Ingo Naujoks ist Berti Körner. Wirklich, er ist es. Wenn man das Bild des Schauspielers vor Augen hat und dann seine Interpretation der Hauptfigur hört, wird sofort klar, warum er mit seiner Schnoddrigkeit die perfekte Besetzung ist. Willkommen zurück in den 1980ern! Wer dieses Jahrzehnt selbst bewusst erlebt hat, wird schon wegen der vielen populärkulturellen Referenzen Spaß haben. Doch Literatur-Comedian Tim Boltz erzählt mehr als nur eine vergnügliche Zeitreise mit einem Helden, der in einer WG wohnt und seine wenige Kohle als "Kunstschwitzer" verdient sowie den toten Hund einer dementen Gräfin Gassi führt. Als ihn ein Interview in der "Bild"-Zeitung über seine "Gabe" berühmt macht und er die Nobelunterkunft der Gräfin einhütet, glaubt alle Welt, er sei steinreich. So auch die todkranke Mia. Berti, der eigentlich chronisch pleite ist, verknallt sich in sie und verspricht, Mia in den sieben Tagen vor ihrer schweren OP ihre sieben größten Wünsche zu erfüllen. Und tut das auf sehr kreative Weise. Ab diesem Versprechen wird aus der amüsanten 80er-Jahre-Hommage ein charmanter und durchaus romantischer Roman, den Naujoks schön stimmig und lebhaft zum Besten gibt.

(bär)

Schnauzbärte, Leckmuscheln und viel Herz. Sommer ‘88: Berti Körner verdient sein Geld als fragwürdiger „Kunstschwitzer“ und damit, dass er den toten Hund einer dementen Gräfin Gassi führt. Als er für einige Tage deren Luxusvilla hüten muss, halten ihn alle plötzlich für vermögend und erfolgreich – und er verliebt sich in die todkranke Mia. Er beschließt, ihr in den sieben Tagen bis zu ihrer Operation die sieben größten Wünsche zu erfüllen. Mit viel Phantasie und skurrilen Schwindeleien macht sich der chronisch klamme Berti sich daran, Mias Herz zu erobern … Auch Ingo Naujoks ist ein Kind der 80er Jahre, einer Zeit, in der orange-lila unterfütterte Karottenhosen in und der Zauberwürfel die ultimative Freizeitbeschäftigung waren. Wunderbar schnoddrig erzählt er diese Geschichte von Freundschaft, Liebe und einem unverwechselbaren Lebensgefühl.