Die Akte Rosenherz
THRILLER UND KRIMIS
Gelesen von Miroslav Nemec
Informationen: gekürzte Lesung, 350 Minuten, 5 CDs, 19.95 €
Verlag: Argon Verlag
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Rezension
Jan Seghers versetzt Kommissar Robert Marthaler in seinem vierten Fall in die Abteilung "ungelöste Altfälle", zu neudeutsch: Cold Cases. Ein nur scheinbar ruhiger Job. Denn als Marthalers schwangere Freundin Tereza bei einem Kunstraub angeschossen wird, ergeben sich Verbindungen zu einem lang zurückliegenden Mord an einer Prostituierten. Marthaler ermittelt inoffiziell, genauso wie die Journalistin Anna Buchwald - und gemeinsam kommen beide hinter das Geheimnis der "Akte Rosenherz".
Seghers orientiert sich dabei bewusst an einer realen Akte, der Ermordung des Call-Girls Rosemarie Nitribitt. Das Ergebnis: ein durchaus interessant verwobener Krimi, den Miroslav Nemec profund und mit variantenreichen Stimmen liest. Respekt gebührt ihm dabei vor allem für die Umsetzung des Philipp Lichtenberg. Doch leider gelingt es auch Nemec nicht, dem Roman seine größte Schwäche zu nehmen: den fehlenden Tiefgang der beiden Hauptpersonen.
Denn man wird nicht wirklich warm mit diesem Duo, in dem die eine unrealistisch viel riskiert, unrealistisch schnell an Ergebnisse kommt und unrealistisch tief in die Sache verstrickt ist - und der andere stets vollkommen unberührt bleibt, selbst vom Tod seines Kindes. Terezas Schicksal interessiert gar seitenweise überhaupt nicht. Die Geschichte hätte Stoff genug geboten für ein fesselndes Hörbuch - so aber bleibt es ein solides Durchschnittswerk.
(tan)