Christoph Maria Herbst auf dem ZDF-„Traumschiff“
„Det musste unbedingt vaöffntlichn, Christoff!“
Christoph Maria Herbst hat ein Buch über das „Traumschiff“ geschrieben. Genauer: Er hat eine Gastrolle an Bord der ZDF-Serie angenommen – und weil die Erlebnisse vor und während des Drehs so anders waren als alles, was man aus der Welt des Bernd Stromberg kennt, hat er zur Feder gegriffen. Das Ergebnis ist höchst unterhaltsam geworden. hörBücher traf den „Stromberg“-Star in Köln.
Ein Traum von einem Schiff“ ist eine seitenhiebsatte Einblicknahme in das Flaggschiff-Leben der ZDF-Abendunterhaltung. „Eine Art Roman“, wie Herbst selbst sagt. Der Autor gibt freimütig zu, dass ihn der Ausblick auf Bora Bora, auf Sonne, Strand und Palmen Anfang 2010 aufs „Traumschiff“ gelockt hat.
Er wärmt sich an seinem Cappuccino und lächelt auf die Frage, weshalb seine im ersten Kapitel des Buches geschilderte Absage an das ZDF dann doch eine Zusage wurde: „Weil der Produzent Wolfgang Rademann ein unglaublich charismatischer Mensch ist. Dem kann man nix abschlagen. Der war im früheren Leben wahrscheinlich Gebrauchtwagenhändler – und ein geschickter Spieler noch dazu. Erst redet er dich in Grund und Boden, dann zieht er aus einer Aldi-Tüte Farbkopien von den Schauplätzen der „Traumschiff“-Folge. Das war so ein Tag wie heute, grau und nass. Da sagst du dann zu allem Ja und Amen!“
Herbst ist ein Schauspieler durch und durch. Es gefällt ihm sichtlich, die Puzzleteile von Fiktion und Wirklichkeit durcheinanderzumischen. Danach beobachtet er schelmisch die Versuche, Ordnung in die Mischung zu bringen. Was Christoph Maria Herbst in „Ein Traum von einem Schiff“ beschreibt, hat mit der heilen „Traumschiff“-Welt des Sonntags-Fernsehschirms wenig zu tun.